Lehr:werkstatt

Lehr:werkstatt

LEHR:WERKSTATT

Ich bin in diesem Schuljahr in die Rolle des Lehrers hineingewachsen, ohne damit überfordert zu sein, völlig ohne Druck.

Lehr:werkerin

Projektträger:

Tübingen School of Education

Die Tübingen School of Education ist eine fakultätsübergreifende, wissenschaftliche Einrichtung, die Aktivitäten in Studium, Lehre und Forschung in der Lehrer*innenbildung an der Universität Tübingen koordiniert, organisiert und realisiert. Die Themen der Ausbildung werden in den sechs Arbeitsbereichen: Studium und Lehre, Inklusion & Diversität, Professionsbezug, Forschung und Nachwuchsförderung gebündelt und bearbeitet.

Bei der Lehr:werkstatt handelt es sich um eine alternative Praktikumsform für Lehramtsstudierende im Bachelor of Education.

Meine Tandempartnerin hat noch nicht viel Erfahrung im Unterrichten. Ich habe mich am Wochenende hingesetzt und Material für sie erstellt, damit sie für die ersten Schritte der Unterrichtsplanung etwas in der Hand hat. An der Uni bekommen die so etwas kaum mit. Vielleicht sollte man das für alle machen.

Lehr:mentorin

Projektbeschreibung:

Anstelle des dreiwöchigen Orientierungspraktikums arbeiten die Studierenden („Lehr:werker“) in der Lehr:werkstatt mit einer Lehrkraft („Lehr:mentor“) im Tandem zusammen, gestalten und erleben den Schulalltag über ein ganzes Schuljahr hinweg. In verschiedenen Formen des Team-Teachings können sie sich selbst und das Unterrichten erproben. Die Tandems finden über einen Matching-Prozess zusammen und werden in ihrer Zusammenarbeit unterstützt.

Research – Relevance – Responsibility
Mission Statement

Projektziele:

Der Teamgedanke soll in den Lehrerzimmern gestärkt werden und neue Methoden wie „Teamteaching“ sollen Einzug finden. Studierende erhalten so die Möglichkeit, intensiv mit erfahrenen Lehrkräften zusammenzuarbeiten und vertiefende Einblicke in den Lehrerberuf und dessen Alltag zu erhalten. Schulische Strukturen und Themen aus Lehrersicht können über ein ganzes Schuljahr hinweg kennengelernt werden. Den angehenden Lehrer*innen wird die Möglichkeit gegeben, Unterrichtserfahrungen zu sammeln und sich langsam in die Rolle der Lehrkraft einzufinden. Durch zwei „Lehrkräfte“ pro Klasse können Schüler*innen individueller gefördert werden. („Mehr Mensch pro Schüler“)

Projektort:

Tübingen, Baden-Württemberg

Projektstart:

2016

Zielgruppe(n) des Projekts:

Lehramtsstudierende im Bachelor of Education (Lehramt Gymnasium) und Lehrkräfte

Ziel der Förderung:

Durch die verbesserte Unterrichtsqualität und den höheren Personalschlüssel soll eine individuellere und differenziertere Betreuung von Schüler*innen ermöglicht werden. Angehende Lehrer*innen sollen Unterstützung erfahren und frühzeitig realistische Praxiserfahrungen sammeln können. Durch einen Austausch auf Augenhöhe können neue Impulse im Unterrichtsalltag aufgenommen werden. („Mehr Team in der Schule“)

Art der Förderung:

Übernahme der Begleitkosten der Lehr:werker und Lehr:mentoren, Realisierung von Workshops, Unterstützung beim Matching-Prozess

Laufzeit der Förderung:

Seit 2017; jährlich

3 Fragen an … Andrea Seitz & Anna Ginkel, Projektverantwortliche

 

Wofür steht Ihr Projekt?

Die Ergebnisse der Bildungsforschung zeigen, dass hohe Unterrichtsqualität maßgeblich von den Kompetenzen der Lehrkräfte abhängt: Ihr fachliches Wissen, ihre Reflexionsfähigkeit und Bereitschaft zum Perspektivwechsel tragen entscheidend zum Unterrichtserfolg bei. Die Lehr:werkstatt steht für „Mehr Team in der Schule“ und für „Mehr Mensch pro Schüler“. Das Kernstück ist hierbei das Tandem aus eine/r Lehramtsstudierende/n und einer Lehrkraft, welches über einen Matchingprozess zusammenfindet und über ein ganzes Schuljahr zusammenarbeitet.


Was möchten Sie mit Ihrem Projekt erreichen, welche Ziele verfolgen Sie?

Neue Wege zu gehen und Neues auszuprobieren fällt zu zweit leichter. Damit die Chemie im Tandem aus Lehr:werker*in und Lehr:mentor*in stimmt, werden die Tandems mit Hilfe eines professionellen Matching-Verfahrens sorgfältig zusammengestellt – nach Studienfach, aber auch nach Erwartungen und Persönlichkeitsmerkmalen. So sind beste Voraussetzungen dafür geschaffen, dass Lehr:werker*in und Lehr:mentor*in sich gut ergänzen und auf einer stabilen Vertrauensbasis gegenseitiges Feedback geben können. So wird ein neuer Möglichkeitsraum für alle Beteiligten geschaffen: Lehrkräfte haben die Chance, Beobachtungen im Klassenraum gemeinsam zu reflektieren und zu zweit Neues auszuprobieren. Lehramtsstudierende erhalten frühzeitig einen realistischen Einblick in die Praxis und haben genügend Zeit, in die Rolle der Lehrkraft hineinzuwachsen und ihre professionelle Persönlichkeit zu entwickeln. Die SchülerInnen können individueller betreut werden und profitieren langfristig von einer Verbesserung der Unterrichtsqualität.


Wie erleben Sie die Förderung der NEUMAYER STIFTUNG, wie ist Ihr Verhältnis zur Stiftung, wie würden Sie diese beschreiben?

Wir erleben die Zusammenarbeit mit der NEUMAYER STIFTUNG als sehr unterstützend und verlässlich. Seit vielen Jahren steht die NEUMAYER STIFTUNG unserem Projekt als Partnerin zur Seite, fördert Weiterentwicklungen und ist uns eine wichtige Feedback-Geberin.

Kontaktdaten des Projektträgers:

Tübingen School of Education
Wilhemstraße 31
72074 Tübingen
Telefon: +49 (0)7071 2975667
E-Mail: info@tuese.uni-tuebingen.de
www.uni-tuebingen.de/einrichtungen/zentrale-einrichtungen/tuebingen-school-of-education-tuese/tuese/

Leistungsstipendium Gordonstoun

Leistungsstipendium Gordonstoun

LEISTUNGSSTIPENDIUM GORDONSTOUN

Der junge Mensch, der in der Brüderlichkeit mit Ausländern aufwächst, muss lernen, sich um die Rechte und das Glück mindestens einer anderen Nation zu kümmern.

Kurt Hahn, Gründer von Gordonstoun

Projektträger:

Die internationale Schule Gordonstoun, mit Sitz in Schottland, ist ein gymnasiales Internat in privater Trägerschaft. (Der Lehrplan für den englischen GCSE- und A Level-Abschluss wird verfolgt.)

Rund 500 Internatsschüler*innen werden in Gordonstoun ausgebildet: 90% der Schüler*innen sind Bewohner des Internats, 35% stammen aus internationalen Herkunftsländern. Die Ausrichtung folgt einem der Reformpädagogik ähnlichen Ansatz, mit Schwerpunkten in kreativer Kunst, Musik und Tanz.
Eine ganzheitliche Bildung zur Ausprägung eines Charakters steht, neben der puren Wissensvermittlung, im Zentrum des Zusammenlebens. So gibt es zum Beispiel ein schuleigenes Segelschiff, das bereichernd auf die Erfahrung der Schüler*innen in Sachen Teamwork und Kommunikation wirkt. Mit einem sehr hohen Betreuungsschlüssel von 1:7 ist eine sehr individuelle Betreuung und Förderung der Schüler*innen möglich.

Plus est en Vous: Es steckt mehr in Ihnen.

Mission Statement

Projektbeschreibung:

Die NEUMAYER STIFTUNG fördert seit 2019/2020 jährlich ausgeschriebene Teilstipendien.
Die Auswahl der Stipendiat*innen erfolgt über die Schule. Förderkriterien sind – neben der akademischen Leistung – auch soziale und kognitive Kompetenzen.

Projektziele:

Leistungsstipendien ermöglichen begabten Schüler*innen den Zugang zu einem außerordentlichen Lernumfeld. Internationalität, sehr kleine Klassenverbände und die Konzentration auf die Förderung von künstlerischen und kreativen Talenten der Schüler*innen sorgen für eine ganzheitliche Bildung und Charakterprägung. Die Vermittlung von Werten hat zu akademischen Zielen ebenbürtige Priorität.

Projektort:

Moray, Schottland

Zielgruppe(n) des Projekts:

Talentierte Jugendliche, die in einer fördernden und fordernden akademischen und persönlichen Lernumgebung besonderes Potential entwickeln können.

Bewerbungsverfahren:

Die Auswahl der Stipendiatinnen und Stipendiaten erfolgt über die Prince Phillip Foundation Gordonstoun. Nähere Informationen zum Bwerbungsverfahren finden Sie hier.

Ziel der Förderung:

Besonders begabte und leistungsbereite Schüler*innen erhalten Zugang zu hervorragender Bildung in einer Internatsgemeinschaft. Das Stipendienprogramm soll für die Schule eine besonders heterogene Zusammensetzung der Schülerschaft hinsichtlich Herkunft, Interessen und Muttersprachen garantieren, um die Gesellschaft möglichst umfassend abzubilden.

Art der Förderung:

Die Kosten pro Schuljahr werden zur Hälfte von der NEUMAYER STIFTUNG übernommen.

Laufzeit der Förderung:

Die Laufzeit der Stipendien wird nach vorliegendem Leistungsnachweis bis maximal zum Abitur verlängert.

2 Fragen an … Lisa Kerr, Principal (Schulleiterin)


Wofür steht Ihre Schule? Was sind Ihre Ziele?

Wir wollen verantwortungsbewusste, mitfühlende und dynamische Menschen mit dem Vertrauen schaffen, all das zu sein, was sie sein können.

Wie erleben Sie die Förderung der NEUMAYER STIFTUNG, wie ist Ihr Verhältnis zur Stiftung, wie würden Sie diese beschreiben?

Gemeinsam werden wir einige Leben verändern – was für ein Privileg für uns! Vielen Dank für die Unterstützung.

Kontaktdaten des Projektträgers:

Gordonstoun Schools Limited
Elgin, Moray
Scotland
IV30 5RF
www.gordonstoun.org.uk

Regionale Bildungs- und Ausbildungszentren – Forikolo, Sierra Leone

Regionale Bildungs- und Ausbildungszentren – Forikolo, Sierra Leone

REGIONALE BILDUNGS- UND AUSBILDUNGSZENTREN – FORIKOLO, SIERRA LEONE

Wir haben gemeinsam Lehm getragen und geformt, mit den Füßen zertreten, gelagert. Hier wurde mir klar: Wir ziehen an einem Strang. Das war ein riesengroßer Aha-Effekt und ein sehr anstrengender aber wunderschöner Moment.

Klaas Witte, Projektleiter

Projektträger:

Forikolo e.V., Leipzig

Seit 16 Jahren baut der Forikolo e.V. Schulen und Bäckereien in Sierra Leone, setzt Farm- und Agrarprojekte um und unterstützt zudem eine Klinik.

Durch die Förderung von Bildung und Erziehung, wie beispielweise durch den Bau und die Unterhaltung von Schulen, soll der Zugang von Kindern und Jugendlichen zu einer geordneten Schulausbildung und einer fundierten, fachlichen Qualifikation ermöglicht werden.

Da vor allem im Sekundarbereich Schulen fehlen, was Kindern- und Jugendlichen den Zugang zur Berufsausbildung verwehrt, wird in Mathen ein Ausbildungszentrum errichtet, das sowohl Grund-, als auch weiterführende Schule und eine Berufsausbildungsstätte beinhaltet. Eine fundierte Ausbildung und die damit verbundene Chance auf eine regelmäßige Arbeit für eine Person kann das Auskommen für eine ganze Familie sichern.

Unser Partner vor Ort ist die Forikolo Action Group. Es hat mich von Anfang an beeindruckt, wie viel Wille und Motivation hier – auch in schwierigen Situationen – an den Tag gelegt wird: Alle arbeiten gemeinsam an einer Lösung, keiner stellt sich über den anderen und es gibt eine unglaublich hohe Innovations-Lust. Durch die Arbeit von Forikolo wurde einer unserer lokalen Partner vor Ort ins Parlament gewählt, die Resonanz der Bevölkerung auf die Projekte ist sehr hoch.

Klaas Witte, Projektleiter

Projektbeschreibung:

Ein Projektkoordinator mit baufachlichem und ingenieurwissenschaftlichem Hintergrund – und einer Spezialisierung auf Wasserprojekte – begleitet und evaluiert regelmäßig vor Ort in Sierra Leone die Bauprojekte mit fachlicher Expertise.

Schwerpunkt der Arbeit ist der Bau eines Ausbildungszentrums in Mathen, mit Grund- und weiterführender Schule sowie einer Berufsausbildungsstätte. Durch die Umsetzung des Bauvorhabens mit nachhaltigen Baustoffen wird ein innovatives Modellprojekt für die Region geschaffen. (Das Bildungszentrum wird ausschließlich aus Materialien gebaut, die in der Region erhältlich und damit ohne teure Importware zu verwirklichen sind.)

 

Der Forikolo e.V. ist eine nicht-politische, nicht-konfessionell gebundene und nicht auf Gewinnerzielung orientierte Organisation.

Er ist in seiner Gesamtheit daraufhin ausgerichtet, die Not von Kindern und Jugendlichen in Sierra Leone zu lindern. Dies schließt auch die Unterstützung der Eltern dieser Kinder und Jugendlichen ein, die auf dem Konzept der Hilfe zur Selbsthilfe ausgerichtet ist.

Das Bestreben des Forikolo e.V. ist es, durch eine nachhaltige Förderung des (Aus-)Bildungs-, Erziehungs-, Gesundheits- sowie des landwirtschaftlichen Bereiches, die Not der Menschen in Sierra Leone zu bekämpfen.

Mission Statement

Projektziele:

In der Berufsschule werden Möglichkeiten für junge Menschen geschaffen, einen Beruf zu erlernen, den sie in der Region ausüben können. So sollen für das Ausbildungszentrum in Mathen Ausbildungspläne für die Berufe Landwirt*innen, Schreiner*innen, Elektro- und Solarinstallateur*innen sowie Wasserbau in Kooperation mit deutschen Berufsschulen entwickelt werden.

Durch etablierte Ausbildungsstandards soll langfristig das fachliche Wissen vor Ort erweitert werden. Qualifizierte Ausbildung erweitert das Wissen der Schüler*innen, gleichzeitig werden wichtige praktische Fähigkeiten vermittelt. Diese Kompetenzen erhöhen ihre Chancen auf dem ohnehin schwierigen Arbeitsmarkt in Sierra Leone oder aber auch in anderen Ländern.

Projektort:

Mathen, Sierra Leone

Projektstart:

2018

Zielgruppe(n) des Projekts:

Zielgruppe des Projektes in Mathen sind vor allem Kinder und Jugendliche (junge Erwachsene, speziell im Sekundarbereich) aus dem Loko Masama Chiefdom.

Ziel der Förderung:

Ausbildung soll vor Ort durch die gesamte Bildungslaufbahn möglich sein – von der Grundschule bis zur erfolgreichen Berufsausbildung. Die professionelle und personelle Unterstützung des Vereins steht daher im Fokus. Die Unterstützung wird bereitgestellt, um dem Verein weiteres Wachstum zu ermöglichen und um andere Projekte umsetzen zu können, die Menschen in Sierra Leone eine Perspektive bieten können.

Art der Förderung:

Personalkosten

Laufzeit der Förderung:

Seit November 2018

3 Fragen an … Klaas Witte, Projektleiter, und Stefan Klenk, Erster Vorsitzender des Forikolo e.V.

 

Wofür steht Ihr Projekt?

Durch den Bau des Education Center in Mathen wollen wir neben dem „normalen“ Schulbau einen Schritt weiter gehen: mit dem Anschluss einer Berufsschule sollen Möglichkeiten für junge Menschen geschaffen werden, einen Beruf zu erlernen, den sie in der Region ausüben können. Unsere Vision ist, uns selbst abzuschaffen. Wir wollen eine Institution schaffen, in der man den gesamten Bildungsweg – von der Grundschule bis hin zu einer abgeschlossenen Berufsausbildung – durchlaufen kann und damit eine echte Perspektive bekommt, einen Unterhalt zu verdienen.


Was möchten Sie mit Ihrem Projekt erreichen, welche Ziele verfolgen Sie?

Den Ansatz, die gesamte Bildungslaufbahn an einem Ort durchlaufen zu können, gibt es in dieser Form in der gesamten Region nicht. Um eine weiterführende Schule besuchen zu können, müssen junge Menschen oft den Ort wechseln, was mit erheblichen Problemen verbunden und für die meisten jungen Menschen nicht möglich ist – viele können sich das schlichtweg nicht leisten. Der Forikolo e.V. ist hier ausschließlich im ländlichen Raum tätig. So ein großes Bildungszentrum im ländlichen Raum zu haben ist einzigartig in Sierra Leone.

 

Wie erleben Sie die Förderung der NEUMAYER STIFTUNG, wie ist Ihr Verhältnis zur Stiftung, wie würden Sie diese beschreiben?

Der Forikolo e.V. hat der NEUMAYER STIFTUNG sehr viel zu verdanken. Sie hat uns dabei geholfen, den ersten Schulbau im Jahr 2005 umzusetzen, was von unschätzbarer Bedeutung für die weitere Entwicklung des Vereins war. Forikolo konnte ab dem Zeitpunkt auf sein erstes Schulbauprojekt verweisen. Es war somit durch die Hilfe der Stiftung ein entscheidender Meilenstein erreicht worden. Seitdem konnten 20 Schulen gebaut werden, deren Bau teilweise auch durch die Stiftung unterstützt wurde.

Weiterhin hat uns die Stiftung über mehrere Jahre hinweg geholfen, den Verein zu professionalisieren, so dass wir auch Stellen im Verein schaffen konnten, um die große Vielzahl an Projekten zu bewältigen was durch eine rein ehrenamtliche Arbeit nicht hätte erreicht werden können. Das Verhältnis zur Stiftung ist durch große Wertschätzung geprägt. Insbesondere in der Anfangsphase ist hier der persönliche Kontakt zu Herrn Dr. Gutsche hervorzuheben, der auch mit uns vor Ort in Sierra Leone war, um sich selbst ein Bild von unserer Arbeit zu verschaffen. Ein ganz herzliches Dankeschön an die NEUMAYER STIFTUNG für die Förderung, aber auch für die ideelle Unterstützung unseres Vereins! Ohne die Stiftung wären wir mit Forikolo heute nicht dort, wo wir sind.

Erfolge/Auszeichnungen:

Verleihung des Sächsischen Bürgerpreises 2019 in der Kategorie „Global denken – lokal handeln“

Kontaktdaten des Projektträgers:

Forikolo e.V.
Erich-Zeigner-Haus
Zschoschersche Straße 21
04229 Leipzig
Telefon: +49 (0)341 49243870
Fax: +49 (0)322 26814997
E-Mail: info@forikolo.de
www.forikolo.de

Pestalozzi – Systemische Elternarbeit

Pestalozzi – Systemische Elternarbeit

SYSTEMISCHE ELTERNARBEIT IM PESTALOZZI KINDER- UND JUGENDDORF WAHLWIES

Im Pestalozzi Kinder- und Jugenddorf untergebrachte Kinder leben zwar getrennt von ihren Eltern und wachsen in familienähnlichen Gemeinschaften heran, doch in ihrer Seele sind sie an die Herkunftsfamilie gebunden. Die Kinder und Jugendlichen brauchen Bezugspersonen, die ihre Eltern achten und würdigen und nicht wertend auf sie schauen.

Petra Bärenz, Ressortleiterin Pädagogik

Projektträger:

Pestalozzi Kinder- und Jugenddorf Wahlwies e.V.

Das Pestalozzi Kinder- und Jugenddorf Wahlwies ist ein Ort für Kinder und Jugendliche in sozialen Notlagen. Hier finden sie Menschen, die sich ihnen zuwenden. Die familienanaloge Betreuung steht in der unabhängigen, überkonfessionellen Jugendhilfeeinrichtung am Bodensee im Mittelpunkt. Eine Schule für Erziehungshilfe und neun Ausbildungsbetriebe vervollständigen das Betreuungsangebot.

Das Pestalozzi Kinder- und Jugenddorf ist eine Dorfgemeinschaft, die den Kindern einen guten Entwicklungsraum anbietet. Hier werden die Kinder und Jugendlichen individuell gefördert und erleben vom Kindergarten über die Schule bis zur Ausbildung eine Erziehung von „Kopf, Herz und Hand“.

Die systemische Elternarbeit im Pestalozzi Kinder- und Jugenddorf schlägt eine Brücke zwischen den pädagogischen Fachkräften im Dorf und den biologischen Eltern der Kinder. Orientiert an der Bedürfnislage und den Ressourcen der Herkunftsfamilien werden die Eltern bei der Aufnahme, Erziehungsplanung und der täglichen Arbeit soweit wie möglich einbezogen. Die betreuten Kinder und Jugendlichen werden dabei unterstützt, möglichst harmonischen und engen Kontakt zu ihren Eltern haben zu können, wie er eben in allen Familien wünschenswert ist.

Die Arbeit der Elternbegleitung erleichtert die Zusammenarbeit mit den Eltern, da sie bei Konflikten und Polarisierungen entschärft. Sie entlastet uns in der Elternarbeit, da die Eltern nun eine Stelle haben, die sich gezielt um sie, ihre Probleme und deren Lösung kümmert.

Andrea Rothbauer, Pädagogische Mitarbeiterin in einem der Dorfhäuser

Projektbeschreibung:

Das Angebot der „Intensiv Systemischen Eltern- und Familienarbeit“ wurde 2016 eingeführt und soll die Zusammenarbeit zwischen Kinderdorffamilie und leiblichen Eltern unterstützen und entlasten. Eltern sollen in ihrer Verantwortung und in ihrer Beziehung zu ihren Kindern unterstützt und gestärkt werden.

Mit dem gelingenden Kontakt zu den Eltern erhöhen sich die Chancen der Kinder zur persönlichen Weiterentwicklung und damit auch einer möglichen Rückführung. Kinder und Jugendliche können sich in den Wohngruppen nur dann positiv entwickeln, wenn ihre Eltern damit einverstanden sind. Um Widerständen und Vorbehalten zu begegnen, gibt es mit der Elternbegleiterin eine Art unabhängige Unterstützung, die Schnittstelle zwischen den Herkunfts- und Betreuungsfamilien ist.

Die Schwerpunkte der systemischen Arbeit mit der Herkunftsfamilie sind Entspannung in das Familiensystem zu bringen und eine vertrauensvolle Erziehungspartnerschaft aufzubauen. Durch Rollen- und Perspektivklärung in der Arbeit soll Erziehungskompetenz gestärkt und erweitert werden. Eine mögliche Rückführung der Kinder wird durch gezielte und individuelle Unterstützung gefördert.

„Deine Eltern bleiben Deine Eltern.“

Im Pestalozzi Kinder- und Jugenddorf untergebrachte Kinder leben zwar getrennt von ihren Eltern und wachsen in familienähnlichen Gemeinschaften heran, doch in ihrer Seele sind sie an die Herkunftsfamilie gebunden.

Wir brauchen die Eltern, weil wir wissen, dass sie für die Kinder und Jugendlichen zentrale, identitätsstiftende Personen waren, sind und bleiben.

Die Kinder und Jugendlichen brauchen wiederum Bezugspersonen, die ihre Eltern achten und würdigen und nicht wertend auf sie schauen, die die Lebensumstände ihrer Eltern verstehen wollen und sie gemäß ihrer Möglichkeiten in die erzieherische Verantwortung einbinden.

Mission Statement

Projektziele:

Die Verbesserung der Beziehung zwischen leiblichen Eltern und Kindern steht im Mittelpunkt des Projektes, um die elterlichen Kompetenzen wieder zu stärken, bei der Reflexion der Ursachen für die Unterbringung der Kinder im Kinderdorf zu unterstützen und bei guter Entwicklung gegebenenfalls die Rückführung in die Herkunftsfamilie anzustreben.

Projektort:

Ortenaukreis, Baden-Württemberg

Projektstart:

2016

Zielgruppe(n) des Projekts:

Kinder, Jugendliche und leibliche Eltern, die aufgrund einer Notlage in der Familie in Kontakt mit dem Kinder- und Jugenddorf gekommen sind, ebenso wie die bestehenden Kinderdorffamilien.

Ziel der Förderung:

Die NEUMAYER STIFTUNG möchte das Angebot der „Intensiv Systemischen Eltern- und Familienarbeit“ sichern und einen weiteren Ausbau ermöglichen, um zur nachhaltigen Verbesserung der Beziehung zwischen Kindern und leiblichen Eltern beizutragen.

Art der Förderung:

Förderung von Personalkosten

Laufzeit der Förderung:

Seit Dezember 2018

3 Fragen an … Petra Bärenz, Ressortleiterin Pädagogik

 

Wofür steht Ihr Projekt?

Wir verstehen Elternarbeit nicht nur als ein Angebot zur Mitarbeit, sondern auch als Weg der Wiedererstarkung der elterlichen Würde. Wir nehmen die Eltern auf Augenhöhe wahr und verstehen unsere Arbeit mit ihnen als Erziehungspartnerschaft.


Was möchten Sie mit Ihrem Projekt erreichen, welche Ziele verfolgen Sie?

Eltern begegnen uns in verschiedenen Rollen, als Auftraggeber für eine Hilfe, als Unterstützung im Zugang zum Kind, als abwesende Fremde in einer Akte, als misstrauische oder bedürftige Suchende, als feindselige „Verhinderer“, manchmal auch als Quelle von Leid für das Kind. Immer wieder stehen wir vor der Frage, wie es uns gelingen kann, Eltern so anzusprechen, dass wir sie als Arbeits- und Erziehungspartner gewinnen können. Dazu brauchen wir eine grundlegend wertschätzende Haltung gegenüber den Eltern, fachliches Know-How, Techniken und Methoden der Gesprächsführung und kreative Ideen zur Schaffung von Begegnungsräumen. Dies zu entwickeln und zu gewährleisten ist die Aufgabe der Elternbegleiterin.


Wie erleben Sie die Förderung der NEUMAYER STIFTUNG, wie ist Ihr Verhältnis zur Stiftung, wie würden Sie diese beschreiben?

Die Stiftung ist inhaltlich und fachlich sehr interessiert. Die Förderung ist engagiert, nachhaltig und zukunftsorientiert, da das Angebot erhalten und ausgebaut werden soll!

In einem Fall waren die Eltern gegenüber dem Jugendamt und uns als Einrichtung der Jugendhilfe extrem negativ eingestellt. Es konnten nur zeitlich sehr begrenzte, begleitete Umgänge durchgeführt werden, die jedes Mal sehr angespannt waren und weder für die Eltern noch das Kind gut waren, so dass die Gefahr bestand, dass die Umgänge ganz eingestellt werden müssten.

Durch die intensive Arbeit der Elternbegleitung entstand nach und nach mehr Klarheit über den Grund der Unterbringung und eine höhere Akzeptanz seitens der Eltern gegenüber der Jugendhilfemaßnahme.

Nach etwa einem Jahr hat sich die Situation derart entspannt, dass mittlerweile sogar unbegleitete Besuche mit Übernachtung stattfinden können. Und alle profitieren davon.

Besonders wertvoll war der „Vätertreff“ der vor einiger Zeit zum ersten Mal stattgefunden hat. Väter haben dort nach einer Diskussion über ihre Vaterrolle unter Erwachsenen, gemeinsam mit ihren Kindern kleine Boote gebaut und in einem Bach fahren lassen. Das war für Kinder und Väter und auch für die Elternbegleitung ein absolutes Highlight, von dem die Kinder teilweise noch Monate später im Hilfeplangespräch erzählten.

Martin Heller, Erziehungsleitung (Kinderdorfeltern)

Kontaktdaten des Projektträgers:

Pestalozzi Kinder- und Jugenddorf Wahlwies e.V.
Pestalozzi-Kinderdorf 1
78333 Stockach-Wahlwies
Telefon: +49 (0)7771 8003123 Fax: +49 (0)7771 800320
E-Mail: m.schneider@pestalozzi-kinderdorf.de
www.pestalozzi-kinderdorf.de

wellcome – Bindung von Ehrenamtlichen in Baden-Württemberg

wellcome – Bindung von Ehrenamtlichen in Baden-Württemberg

WELLCOME – BINDUNG VON EHRENAMTLICHEN IN BADEN-WÜRTTEMBERG

Projektträger:

wellcome gGmbH

wellcome ist ein in ganz Deutschland agierendes Sozialunternehmen. Es unterstützt, berät und vernetzt Eltern, damit ihre Kinder gesund aufwachsen können.

Das Kern-Angebot von wellcome ist die „Praktische Hilfe nach der Geburt“, ein Unterstützungsangebot für Eltern durch Ehrenamtliche. Es bietet Familien Entlastung im ersten Jahr nach der Geburt ihres Kindes, unabhängig von Einkommen, Familienstand, Nationalität oder einer nachzuweisenden sozialen oder medizinischen Indikation. 

Projektbeschreibung:

40 Teams der Wellcome gGmbH mit ihren rund 730 Ehrenamtlichen betreuen in Baden-Württemberg junge Familien in der herausfordernden Zeit nach der Geburt und leisten Hilfe, die im Alltag entlastet – so wie es sonst Familie, Freunde oder Nachbar*innen tun. Sie sorgen dafür, dass die Eltern mal wieder zur verdienten Ruhe kommen, sich dem Geschwisterkind widmen oder sich selbst mal eine kleine Auszeit gönnen können.

Aufgrund der Corona-Pandemie kam das ehrenamtliche Engagement komplett zum Erliegen. Mit dem Pilotprojekt „Digitale Umsetzung wertschätzender Maßnahmen zur Bindung Ehrenamtlicher in Baden-Württemberg“ sollen digitalisierte Maßnahmen zur begleitenden Kommunikation der Standortkoordinatoren und der Ehrenamtlichen entwickelt und erprobt werden.

 

Kindern geht es gut, wenn es den Eltern gut geht.

Mission Statement

Projektziele:

Entwicklung und Erprobung von digitalisierten Maßnahmen zur begleitenden Kommunikation der Standortkoordinator*innen und der Ehrenamtlichen zum Zwecke der Bindung von Ehrenamtlichen in Baden-Württemberg in Pandemie-Zeiten.

Projektort:

Baden-Württemberg, wellcome Landeskoordinationsstelle

Projektstart:

Februar 2021

Zielgruppe(n) des Projekts:

Standortkoordinator*innen und Ehrenamtliche der wellcome gGmbH am Standort Baden-Württemberg

Ziel der Förderung:

Umsetzung des Pilotprojekts. Die Ergebnisse des Projekts sollen der NEUMAYER STIFTUNG zur Verfügung gestellt werden und können wertvolle Impulse für andere Projektpartner liefern.

Art der Förderung:

Finanzierung der digitalen Umsetzung von Maßnahmen zur Bindung Ehrenamtlicher.

Laufzeit der Förderung:

Februar 2021 – Januar 2022

2 Fragen an … Melani Arnold, Landeskoordinatorin Baden-Württemberg


Was möchten Sie mit Ihrem Projekt erreichen, welche Ziele verfolgen Sie?

Unser Angebot ist eine niedrigschwellige Hilfe, die oft Gold wert ist. Denn die ersten Wochen und Monate nach der Geburt eines Babys sind für alle Familien eine besondere Herausforderung: Unsicherheit, Schlafmangel, hormonelle Umstellungen, eifersüchtige Geschwisterkinder – selbst sonst gut funktionierende Familien geraten in dieser besonderen Übergangsphase leicht ins Straucheln, wenn kein persönliches Netzwerk hilft, den durch das Baby ausgelösten Stress zu bewältigen.

Wellcome-Ehrenamtlichen geben den Eltern kleine Auszeiten, in denen sie Kraft tanken können und vermitteln ihnen Sicherheit, indem sie ihnen als unvoreingenommene Ansprechpartnerinnen zur Seite stehen. Fachlich begleitet werden die Einsätze von der wellcome-Teamkoordination, einer erfahrenen Fachkraft, die die Familie bei Bedarf auch zu alternativen oder weiterführenden Angeboten berät.

Wie erleben Sie die Förderung der NEUMAYER STIFTUNG, wie ist Ihr Verhältnis zur Stiftung, wie würden Sie diese beschreiben?

Schon im ersten Gespräch mit den Verantwortlichen der NEUMAYER STIFTUNG gab es die durchgängige Meinung, wie wichtig Wertschätzung für ehrenamtliches Engagement ist. Klassische Formate der wellcome-Anerkennungskultur wie Austauschtreffen oder Fachvorträge für Ehrenamtliche können aufgrund von Kontaktbeschränkungen derzeit nicht durchgeführt werden.

Umso größer war dann die Begeisterung, eine landesweite digitale Fortbildungsreihe für die 740 wellcome-Ehrenamtlichen zu projektieren. Dank der Unterstützung durch die NEUMAYER STIFTUNG können wir 2021 unsere Ehrenamtlichen auf eine digitale Reise mitnehmen, neue Wege beschreiten und gemeinsam einem gesellschaftlichen Trend folgen.

Kontaktdaten des Projektträgers:

wellcome gGmbH
Hoheluftchaussee 95
20253 Hamburg
E-Mail: info@wellcome-online.de
www.wellcome-online.de