Stiftungsprojekt „Projekt:Kultur“ findet großes Echo

Stiftungsprojekt „Projekt:Kultur“ findet großes Echo

12 Schulen aus der D-A-CH-Region wurden im Schuljahr 2022/2023 mit ihren individuellen kulturellen Projekten von der NEUMAYER STIFTUNG und dem Stiftungsprojekt „Projekt:Kultur – Kulturarbeit an Schulen“ mit bis zu 10.000 € gefördert. Am 22. September 2023 hatten sie nun die Möglichkeit, mit Abschlusspräsentationen in der „Neuen Schule Wolfsburg“ zu zeigen, was Schüler*innen aus den Klassenstufen 7 bis 10 in zwei Wochen Projektarbeit auf die Beine gestellt hatten: Von Tanz- über Film- bis zu Schreinerei- und Kochprojekte – eine bunte kulturelle Mischung und ein Gänsehautgefühl bei allen Beteiligten, als die Projektleiter*innen aus ihren jeweiligen Projekten begeistert berichteten.

Gleich eine Woche später fand in der Georg Christoph Lichtenberg Schule in Ober-Ramstadt die Projekt:Kultur-Auftaktveranstaltung für das kommende Schuljahr 2023/2024 mit nunmehr 27 teilnehmenden Schulen aus dem ganzen Bundesgebiet, der Schweiz und aus Österreich statt. Das Kennenlernen untereinander und der kollegiale Austausch standen im Vordergrund, doch auch die Präsentation der Projektvorhaben an den einzelnen Schulen. Die Vorfreude auf die Projektwochen war deutlich spürbar!

Projekte rund um Tanz, Theater, Garten, Film, Kochen und Graffiti werden nun von Schüler*innen gemeinsam mit externen Expert*innen und Lehrkräften in den kommenden Wochen umgesetzt werden – statt dem üblichen Regelunterricht. Die Schulen gehen mit großem Elan zurück an ihre Schulen und in die Realisierung der Projektideen. Ein großer Motivationsschub für die NEUMAYER STIFTUNG und das Team von Projekt:Kultur, denn der Stiftungszweck „Erziehung und Bildung“ kommt an der richtigen Stelle mit beeindruckenden Ergebnissen zur Wirkung.

In Kürze startet die nächste Bewerbungsphase für alle Schulen, die sich für das Schuljahr 2024/2025 um eine Projektförderung bewerben möchten.

Weitere Informationen zum Stiftungsprojekt „Projekt:Kultur – Kulturarbeit an Schulen“ finden Sie hier.

Projekt:Kultur an der Integrierten Gesamtschule Rodenberg

Wandmalerei gegen Rassismus öffnet Achtklässlern die Augen

Die Integrierte Gesamtschule Rodenberg ist eine der 27 Schulen, die eine Zusage für die Förderung von Projekt:Kultur im Schuljahr 2023/2024 erhalten hat. Direkt zu Beginn des Schuljahres konnte das Projekt „Wandmalerei gegen Rassismus: Street Art/Grafitti“ in der Jahrgangstufe 8 durchgeführt werden.

In der IGS Rodenberg, eine Schule westlich von Hannover gelegen, findet Projektunterricht aufgrund der vielen Vorgaben durch das Curriculum an der Schule leider nur in sehr kleinem Rahmen statt und ist ein Randphänomen. Als die Schule den Zuschlag für die Realisierung von Projekt:Kultur erhalten haben, war die Freude daher besonders groß.

Idee war, das Treppenhaus des achten Jahrgangs neu zu gestalten, denn es wurde zuletzt vor ca. 25 Jahren neugestaltet. In dieser langen Zeit haben sich etliche Schüler:innen durch Kritzeleien an den Wänden verewigt. Besonders schockierend waren hierbei Schmierereien wie „Hitlerbärte“, welche die zahlreichen Verbrechen durch die NSDAP und deren Anhängerschaft verharmlosten und täglich zu sehen waren.

Insgesamt umfasste die Dauer des Projekts zwei Wochen, die wie folgt strukturiert und organisiert waren:

In der ersten Woche des Projektes haben sich die Schüler:innen mit rechtsextremen Zeichen und Symbolen sowie Spuren der Nazis in der heutigen Zeit beschäftigt. Im Anschluss haben sich die Schüler:innen mit der Historik und vor allem der aktuellen Graffitiszene auseinandergesetzt. Zur aktiven Gestaltung fand ein Ausflug nach Hannover statt und es wurden Mahnmale und Orte angesehen, die sich mit dem Nationalsozialismus auseinandersetzen und den Geschichten dahinter wurde auf den Grund gegangen. Des Weiteren schaute sich die 8. Jahrgangsstufe Graffitis in der Landeshauptstadt an. Besonders beeindruckend war das sehr große Graffiti des Künstlers, mit dem das eigene Treppenhaus gestalten werden würden.

In der zweiten Woche kamen die Graffiti-Künstler Jascha Müller und Michael Schumacher an die Schule. Zu Beginn lernten die Schüler:innen etwas über die Entstehung und Geschichte der Graffitikunst, welche eine der polarisierensten und zeitgenössischsten Künste weltweit darstellt, kennen.

Sie entwarfen in Eigenarbeit Ideen und anschließend Motive, um die Wände des nun geweißten Treppenhauses neu zu gestalten.

Danach ging es schon los und der Umgang mit der Spraydose und Graffitistiften konnte erprobt werden. Schneller als vermutet ging es dann an die Wände. Die Profis gaben Richtlinien vor und die Schüler:innen legten sofort los und setzten ihre Ideen in die Tat um. Zunächst fiel es den Achtklässler:innen schwer, die Motive nach ihrem Anspruch zu realisieren. Im Laufe der Woche, auch unter Mithilfe von Jascha und Michael, sind die Ergebnisse jedoch immer besser und abschließend wirklich umwerfend geworden! Regelmäßige Austauschrunden am Ende des Tages zur gemeinsamen Planung des weiteren Vorhabens waren Teil des Projekts Die Schüler:innen lernten skizzieren, planen, Kompromisse in der Gruppe finden und annehmen, Kritik ertragen und umsetzten.

Die gesamte Schulgemeinschaft freut sich über das neu gestaltete Treppenhaus im Graffitistil. Die Motive stehen gegen Rassismus und Diskriminierung und für Toleranz und Offenheit. Diese Aussagen werden den Schüler/innen nun die nächsten 25 Jahre und hoffentlich darüber hinaus verdeutlichen, dass sich die Taten der Nazis niemals wiederholen dürfen und rechtsextremes Gedankengut sowie Ausgrenzung an der Integrierten Gesamtschule Rodenberg keinen Platz hat.

Projekt:Kultur an der EmiLe Montessori Schule Neubiberg

Tanzprojekt an der EmiLe – Aufführung im KUBIZ in Unterhaching

An der EmiLe Montessori Schule in Neubiberg bei München fand Projekt:Kultur vor den Herbstferien in Bayern statt. Die Schule hatte sich mit einem Tanzprojekt bei der NEUMAYER STIFTUNG mit den Thema „Leichtigkeit des Seins“ beworben und trotz der zahlreichen Bewerbungen eine Zusage erhalten. Die Schule nimmt bereits zum zweiten Mal an Projekt:Kultur teil und ist somit erfahren in der Umsetzung der Idee von Projekt:Kultur.

Die Schüler:innen befassten sich zwei Wochen intensiv mit dem Thema „Die Leichtigkeit des Seins“: Sie verfassten eigene Texte und Gedichte und setzten diese anschließend unter Leitung des erfahrenen Choreographen Jean Marc Lebon und seiner Lebensgefährtin, der Schauspielerin und Tänzerin Katelijne Philips-Lebon, gemeinsam in eine Choreografie um.

Es wurde viel und gemeinsam gearbeitet und die Schüler:innen der achten Jahrgangsstufe waren mit Begeisterung bei der Sache.

Das Theaterstück wurde am 26. Oktober im Veranstaltungszentrum KUBIZ Unterhaching vor ca. 200 Eltern, Lehrer:innen und Mitschüler:innen aufgeführt.

Und wie haben die teilnehmenden Schüler:innen das Projekt erlebt? Hier ein paar „Eindrücke“ aus ihrer Sicht:

Ein Tanzprojekt, wo es um das Thema LEICHTIGKEIT geht? Darauf hatten wir erst mal gar keine Lust. Auch mussten wir jede Menge schreiben, Märchen, Monologe und Gedichte …

Begonnen haben wir in der Früh um 9 Uhr im Bewegungsraum, wo wir uns eine Stunde lang aufwärmen sollten. Nach dem Aufwärmen gab es eine kleine Pause und dann ging es schon los, die Stücke für unseren Auftritt zu üben. Alle haben wir zusammen den Anfang gemacht und sind über die Bühne gekrabbelt. Es gab zwei Stücke, für die sich jeder entscheiden durfte. Zur Auswahl gab es Regenschirme und Hula-Hoops. Drei Stücke gab es für Freiwillige, die eigene Parts gestalten konnten, beispielsweise Trampolin springen, glücklich zu zweit tanzen etc. – und schon hat es Spaß gemacht!

Die zweite Woche war sehr durchgeplant, da wir nur noch vier Tage Zeit hatten. Nach einem schnellen Aufwärmen ging es direkt los mit den Proben. Auch der Hintergrund der Bühne hat sich nicht von selbst gestaltet – deswegen mussten beim Bühnenbild vier Personen in die Werkstatt, um dort die Wände anzumalen und zu tapezieren.

Als der Tanz endlich fertiggestellt war und alles gepasst hat, war es Mittwoch. Wir haben uns um 10 Uhr an der Bühne in Unterhaching getroffen. Alle waren sehr aufgeregt, weil wir unseren Tanz vor den 8. Klassen präsentieren sollten. Aber die Generalprobe lief gut und so wir waren bereit für die große Aufführung am nächsten Abend.

Abends wurden dann die Ballons mit Helium aufgeblasen und mit Korken und einer Schnur unten befestigt, damit sie nicht wegfliegen. Die Trampoline, Matten usw. kamen mit Autos vor das Gebäude gefahren, so dass wir das Material schnell hochtragen konnten. Kurz vor Beginn waren wir total aufgeregt. Der Tanz ging los und wir haben fast keine Fehler gemacht und hatten alle riesigen Spaß zu zeigen, was wir in der kurzen Zeit alles gelernt haben. 

Die Klasse ist in den zwei Wochen so gut zusammengewachsen, weil wir uns alle näher kennengelernt und viele lustige Sachen zusammen erlebt haben.Und unsere Tanzlehrer waren witzig und sympathisch, das hat immer Spaß gemacht.

Die besten Momente waren aber die, wo wir alle auf der Bühne standen und uns richtig gefreut haben, unser Projekt vorzustellen. Und das haben wir mit Leichtigkeit gut hinbekommen!

Es war ein erfolgreicher Abend mit großem Publikum, einem Veranstaltungsheft, in dem alle Akteur:innen aufgelistet waren – wie im großen Theater. Dazu kommen noch all jene Schüler:innen, die hinter der Bühne standen und zum Erfolg des Projektes beigetragen haben.

Nicht nur die NEUMAYER STIFTUNG hat zum Erfolg dies Tanzprojektes beigetragen, sondern auch die Stiftung der Kreissparkassen für den Landkreis München.

Auftakt ins neue KIFA-Jahr in Stuttgart

Auftakt ins neue KIFA-Jahr in Stuttgart

Das KIFA-Jahr startete Ende September mit einem KIFA-Tag in Stuttgart. Mit dabei waren Mentorinnen, ihre begleitenden Fachkräfte und Einrichtungsleitungen. Gemeinsam mit dem Team der NEUMAYER STIFTUNG konnten die Teilnehmenden in ihre Funktionen eintauchen, sich kennenlernen und KIFA-Luft atmen.

Gleichzeitig bildete der Tag den Auftakt zur KIFA-Qualifizierung, die nun in virtueller Form weitergeht. Die Online-Qualifizierung hat sich bewährt, ist laut Teilnehmenden „interaktiv und sehr kurzweilig“ und begegnet den Entwicklungen und Bedürfnissen der Mütter und Fachkräfte, an einer Fortbildungsreihe überhaupt teilnehmen zu können. Ziel ist es, dass Mentorinnen und Fachkräfte einen Methodenkoffer packen, mit dem sie Müttertreffen in ihren Kindertageseinrichtungen durchführen.

Im Frühjahr treffen sich die Praktikerinnen dann erneut in Präsenz mit ihren jeweiligen KIFA-Regionalleitungen und erarbeiten gemeinsam Ideen und Lösungsansätze für die konkrete Umsetzung vor Ort. KIFA wirkt – das ist unsere gemeinsame Überzeugung und das, was wir jedes Jahr aufs Neue mit vielen Müttern und Kindern erfahren dürfen.

Mehr Informationen zum Stiftungsprojekt KIFA – weiter bilden finden Sie hier.

Feierliche Eröffnung der NEUMAYER HÄUSER

Eröffnung der NEUMAYER HÄUSER

Die NEUMAYER STIFTUNG feierte am 14. September 2023 mit einer Festveranstaltung die Eröffnung der NEUMAYER HÄUSER in Hausach, Baden-Württemberg.

Die drei neu errichteten Wohnhäuser wurden im Rahmen eines Festaktes, zu dem die NEUMAYER STIFTUNG mehr als 70 geladene Gäste begrüßte, eingeweiht. Die ersten Mieter:innen haben ihre Wohnungen in diesem zukunftsweisenden solidarisch-sozialen Wohnmodell bereits bezogen und waren als Ehrengäste geladen.

Solidarisch-soziales Wohnmodell

Mit 19 Wohneinheiten und einer Gesamt-Wohnfläche von 1.175 Quadratmeter bieten die NEUMAYER HÄUSER seit September 2023 bezahlbaren Wohnraum für Menschen in der Region Kinzigtal, die sich in schwierigen Lebensphasen befinden und deren finanzielle Mittel nicht ausreichen, um sich angemessenen Wohnraum leisten oder halten zu können.

Im solidarisch-sozialen Wohnmodell der NEUMAYER HÄUSER begegnen und unterstützen sich bedürftige Menschen aus unterschiedlichen Familienkonstellationen und Verhältnissen und unabhängig von ihrer Herkunft. Alle Mieter*innen erhalten zudem sozialpädagogische Unterstützung durch das Diakonische Werk Ortenau in Hausach als Ansprechpartner vor Ort.

Die NEUMAYER HÄUSER sind als präventives Angebot und Übergangshilfe zu verstehen mit dem Ziel, die persönliche Situation der Mieterinnen und Mieter innerhalb von 5 Jahren zu stabilisieren und einem sozialen Abstieg proaktiv entgegenzuwirken. Die Mieter*innen der NEUMAYER HÄUSER sollen in die Lage versetzt werden, wieder selbstständig Wohnraum auf dem freien Wohnungsmarkt zu finden.

Festakt zur Eröffnung

In ihren Reden zur feierlichen Eröffnung der NEUMAYER HÄUSER am 14. September 2023 würdigten Hausachs Bürgermeister Wolfgang Herrmann sowie Felix Gutsche, Kuratoriumsvorsitzender der NEUMAYER STIFTUNG den im vergangenen Jahr verstorbenen Initiator des Wohnmodells Hansjürgen Neumayer sowie die gute Zusammenarbeit aller am solidarisch-sozialen Wohnmodell Beteiligten.

Astrid Schimmelpenninck, Vorständin Projekte der NEUMAYER STIFTUNG, sprach zusammen mit Mario Herrmann, stv. Geschäftsführer des Diakonischen Werkes im Evangelischen Kirchenbezirk Ortenau, über die Philosophie und die operative Durchführung der NEUMAYER HÄUSER und gab zusammen mit dem Architekten, Benjamin Schmider (ktl Architekten Rottweil/Hausach) Einblicke in die nur 2-jährige Bauphase des innovativen Wohnmodells.

Musikalisch und literarisch begleiteten ein Trio der international renommierten Initiative Musethica e.V. und Schriftsteller José F.A. Oliver (Kurator des Hausacher LeseLenz) den Festakt. Sowohl MUSETHICA e.V. als auch der Hausacher LeseLenz gehören zu den Projekten, die von der NEUMAYER STIFTUNG seit vielen Jahren gefördert werden.

Höhepunkt und Abschluss der Eröffnung der NEUMAYER HÄUSER bildeten die Einweihung der Gedenktafel zum Gedenken an Hansjürgen Neumayer, der die Planung wie den Bau mit hohem Engagement begleitet hatte, sowie das Setzen einer Zeitkapsel mit u.a. einer Tageszeitung vom 14. September 2023, den Bauplänen der Häuser sowie der Satzung der NEUMAYER STIFTUNG.

„Mit den NEUMAYER HÄUSERN hat die NEUMAYER STIFTUNG ein Zuhause geschaffen für diejenigen, die Initiator Hansjürgen Neumayer immer besonders am Herzen lagen: Menschen, die eine kooperative Hand brauchen für eine gewisse Zeit. Jetzt sind die NEUMAYER HÄUSER gebaut, jetzt wird hier gelebt, das macht mich glücklich“, so Astrid Schimmelpenninck, Vorständin Projekte der NEUMAYER STIFTUNG.

Die NEUMAYER STIFTUNG freut sich über viele Nachahmer.

Weitere Informationen zum solidarisch-sozialen Wohnmodell  NEUMAYER HÄUSER finden Sie hier.

Projekt:Kultur an der Montessori Schule Göttingen: Stries and Shorts – ein Medien Mash Up

Stories und Shorts – ein Medien-Mash-up

Stories und Shorts – ein Medien-Mash-up

Ende August 2023 fand an der Montessori Schule in Göttingen zum ersten Mal Projekt:Kultur statt. Die Jugendlichen (9. Klasse) sollten sich über einen Zeitraum von drei Wochen außerhalb vom gewöhnlichen Unterricht in einen Prozess vertiefen können, der sie mit sich selbst und mit ihrem Platz in der Gruppe konfrontiert.

Das Projektthema „Medien-Mashup“ sollte den Schüler*innen helfen, ihre Kreativität zu entfalten und ihre Fähigkeiten im Umgang mit den sozialen Medien und deren Wirkungsmechanismen zu reflektieren. Gleichzeitig sollte es ihre Wahrnehmung schärfen und ihre Erfahrungen kritisch hinterfragen. Durch die Fokussierung auf ihre Perspektive und ihre Haltung zu Inhalten sollte den Jugendlichen das Gefühl von Wirksamkeit und Bedeutsamkeit vermittelt werden.

Das Ziel des Projektes war die eigenständige Erarbeitung eines Theaterstückes zum Thema „Social Media“. Hierzu zählten die Auseinandersetzung mit dem eigenen Medienverhalten, Reflexion über die Wirkung von Video-Shorts, Entwicklung eigener Charaktere und dazu passende Szenen.

Final sollte ein Stück entstehen, in dem die Jugendlichen ihre Szenen in einem „Mash-up“ auf einer Theaterbühne vor Publikum aufführen. So mussten die Jugendlichen planen und organisieren, ein multiprofessionelles Team für Tanz, Theater und Technik zusammenstellen, einen Theaterraum mieten und einen Finanzierungsplan erstellen.

Die Jugendlichen waren fleißig dabei und hatten Unterstützung von der freiberuflich arbeitenden Theaterregisseurin Sonja Schroeder, die als externe Expertin in die Schule kam.

Für die Erarbeitung des Theaterstücks beschäftigten sich die Jugendlichen mit ihrem eigenen Medienkonsum, ihre favorisierten Influencer:innen und entwickelten eigene Charaktere mit entsprechenden Eigenschaften. Kostüme und Accessoires, Bühnenbild und natürlich dem ganzen Theaterstück. In der dritten Woche wurde intensiv geprobt und die Abläufe wurden immer besser.

Schön war zu erkennen, dass durch Teamarbeit der Klassenverbund immer enger wurde und die Jugendlichen plötzlich mit allen aus dem Klassenverbund kommunizierten – auch konnten durch die intensive Auseinandersetzung mit Social Media Reflexionsprozesse bei den Jugendlichen angestoßen werden. Ob sie tatsächlich nachhallen, dies bleibt abzuwarten.

Ausnahmslos haben alle Schüler:innen ihre Komfortzone verlassen, sind dabei über ihre Grenzen hinaus gegangen und konnten feststellen, dass sich jeder und jede Einzelne mehr zutrauen darf und kann.

Aus Sicht der Pädagog:innen war zu erkennen, dass die Konzentration der Jugendlichen stetig zunahm, die Aufregung in der Gruppe vor der Aufführung stieg, sie aber durch gute Atemübungen dies ausblenden konnten, schüchterne Schüler:innen ihr Potential entfalten konnten, aus Theaterskeptiker:innen aus dem Kreis der Schüler:innen sind nun Theaterliebhaber:innen geworden.

Diese Erfahrung hat die Schule bei diesem Projekt gemacht: Absprachen, Zuständigkeiten, Kompetenzen und unterschiedliche Arbeitsweisen gilt es zu koordinieren, um damit dem Projekt zum Erfolg zu verhelfen. Dies soll beim nächsten Durchlauf berücksichtigt werden.

Die Schulleitung ist entschieden, keinem 9. Jahrgang ihrer Schule mehr eine solche Erfahrung vorenthalten wollen und das Konzept fest in die pädagogische Jahresplanung integrieren werden soll.