Hausacher LeseLenz 2024 unter dem Motto „Würde der Freiheit“

Hausacher LeseLenz 2024 unter dem Motto „Würde der Freiheit“

Vom 12. Juli bis zum 17. Juli wurde in der Stadt Hausach, mitten im Schwarzwald, zum 27. Mal die Literatur gefeiert. Motto in diesem Jahr war „die Würde der Freiheit“. Geladen hatten Kurator José Oliver und sein Stellvertreter Robert Renk neben der rumänischen Sprache, den Friedenspreisträger des deutschen Buchhandels Liao Yiwu und viele großartige Autor:innen von der über achtzig jährigen, rumänischen Schriftsellerin Ana Blandiana bis hin zu jungen Student:innen aus der Universität Tübingen, die noch unveröffentlichte Texte vortrugen.

Der LeseLenz setzt mit seinem stetig wachsenden Programm direkt am Menschen an – persönlich, verlässlich, nah – regt er jedes Jahr aufs Neue durch öffentliche Lesungen und Diskussionen den Geist an, setzt Themen, schafft Räume für Dialog und spinnt immer weiter an einem internationalen Netzwerk aus Begegnung und Verständigung.
Er setzt durch den Kinder- und Jugendliteraturpfad den kleinen und großen Spaziergängern in Hausach  noch ein weiteres Jahr eine „Literatur-Brille“ auf, durch welche die Geschichten und Gedichte, die Zeit und das Leben Erich Kästners an den Mauern, Hügeln und Büschen Hausachs sichtbar wird.

Die 27. Ausgabe des Hausacher LeseLenz eröffnete Wolfgang Herrmann, Bürgermeister von Hausach. Er hob die Bedeutung von Würde und Freiheit in der heutigen Zeit hervor und wies darauf hin, dass die Freiheit des einzelen dort endet, wo die des anderen beginnt.
Den Eröffnungsabend gestaltete Ilja Trojanow mit einer Performance, welche eine Lesung aus seinem neuen Roman „Tausend und ein Morgen“ mit der Musik der Waldigeroff-Brüder Konstantin und Alexander verwob. Er las und erzählte die Geschichte seiner Heldin Cya, die aus einer zukünftigen Welt in die Vergangenheit reist, um diese besser zu machen. Sie landet im 18. Jahrhundert bei Piraten in der Karibik oder auch mitten in der russischen Revolution. Höhepunkt des Abends war die von Trompete und Trommel begleitete Einfahrt Ilja Trojanows auf dem aus dem Jahr 1909 stammenden luxuriösen Delaunay -Belleville Auto-Mobil in die Stadthalle Hausachs. Sein Chauffeur war Christof Hofbauer aus München, der Besitzer des Wagens. Christof Hofbauer wusste einiges über die Entwicklung des Automobils zu berichten, ehe Ilja Trojanow den zweiten Teil seiner Lesung von Auto aus bestritt.

Neu in diesem Jahr im Programm: „Schreib mal drüber nach“ Dieser Programmpunkt wurde von Student:innen aus dem SLT (Studio Literatur und Theater) der Universität Tübingen entwickelt und gestaltet. Er lehnt sich an dem an, was sie auch im SLT tun: schreibend nachdenken.
Für den LeseLenz haben sie über das Zitat des rumänischen Autors Alexandru Bulucz nachgeschrieben: „Immer erinnert etwas an etwas. Vielleicht ist das eine endlose Folge, die man aus Verlegenheit Ewigkeit nennt.“ Die dazu entstandene Text, haben die Studierenden vorgetragen und zur Entstehungsgeschichte der Texte gesprochen. Parallel dazu entstand aus Sätzen und Gedanken, welche die LeseLenz Besucher zu diesem Zitat im „Writer`s Corner“ im Vorfeld niedergeschrieben und in eine Box eingeworfen hatten, unter den freiwilligen Händen der regionalen Autorin, Susanne Fritz ein weiterer Text, der alle – selbst die Studierenden – überraschte.

In der Reihe Kinderleicht & Lesejung besuchen Schulklassen Lesungen oder auch Schreibwerkstätten. In diesem Jahr lauschten beispielsweise Zweitklässler:innen Geschichten von Thomas J. Hauck über verlorene Sommersprossen, Gummibären auf Wanderschaft und einer Schnecke auf der Suche nach einem Mitbewohner – und wie da gelauscht wurde, teilweise mit offenen Mündern, konzentriert das Hanuta in der Hand vergessend. In Gutach experimentierten Drittklässler:innen mit Sprache und Kunst. Es wurden Worte und Symbole zum Thema des besuchten Kriegerdenkmals gesucht, gefunden und gezielt im Bild verarbeitet. So entstanden überraschende und berührende Kunstwerke.
Nicht nur in der Reihe Kinderleicht & Lesejung, sondern bei allen Veranstaltungen des Leselenz wurde aufmerksam zugehört, viel gefragt, überdacht, selber gemacht und sich ausgetauscht. Verstehen, Verständnis und Verständigung standen im Mittelpunkt.

 

Die NEUMAYER STIFTUNG unterstützt seit 1998 den Hausacher LeseLenz und insbesonder die Reihe Kinderleicht&Lesejung und freut sich bereits auf den 2. Teil des LeseLenz im Herbst. Im November werden die Stipendien u.a. auch das Amanda Neumayer Stipendium sowie der LeseLenz Preis vergeben, die in den Schulen entstandenen Texte präsentiert sowie natürlich gelesen.
Weitere Informationen zum LeseLenz finden Sie hier. 

WorldSkills Germany: Vorbereitungen für die Weltmeisterschaft der Berufe

WorldSkills Germany: Vorbereitungen für die Weltmeisterschaft der Berufe

In der ersten Juli Woche kamen die Teilnehmenden der Deutschen Berufe Nationalmannschaft zum finalen Vorbereitungstreffen in Erfurt zusammen. Gemeinsam bereiteten sie sich mit ihren Bundestrainern auf die Weltmeisterschaft der Berufe, den WorldSkills Lyon 2024, vor. Unter dem Motto „Where There Is A Skill There Is A Way“ werden die diesjährigen WorldSkills vom 10. – 15. September in Lyon ausgetragen. Bei dieser WM der Berufe, die nur wenige Wochen nach den Olympischen und Paralympischen Spielen in Frankreich an den Start geht, strebt die deutsche Berufe- Nationalmannschaft nach Erfolg und Anerkennung auf globaler Bühne.

Darauf hat sich die bisher mit 37 Disziplinen und 42 hochqualifizierten und talentierten Spitzenfachkräften aus Industrie, Handwerk und dem Dienstleistungsbereich größte Deutsche Berufe Nationalmannschaft aller Zeiten vorbereitet. Neben organisatorischen Details, Workshops und Teambuilding-Aktionen stand auch das von Sportpsychologen durchgeführte Mentaltraining. Denn nicht nur die fachliche, sondern auch die mentale Vorbereitung der Teilnehmer*innen ist essenziell für den Erfolg während der Meisterschaft.

Die jungen Spitzenfachkräfte wurden von der Erfurter Bürgermeisterin Anke Hofmann-Domke im Rathaus feierlich in Empfang genommen und beglückwünscht. Zudem überreichte die Bürgermeisterin den 42 Teilnehmenden die Ernennungsurkunde über die Aufnahme in die Deutsche Berufe-Nationalmannschaft. Michael Hafner, Vorstandsvorsitzender von WorldSkills Germany, freut sich über die große Mannschaft und fügt hinzu: „Damit wir künftig weiter vorne mit dabei sind, setzt voraus, dass die bisherige Förderung von Talenten in Deutschland weiter gestärkt werden muss.“

Die WorldSkills Lyon ist die 47. Weltmeisterschaft der Berufe – das größte Event zur beruflichen Bildung und Kompetenzentwicklung der Welt. Insgesamt 1.400 Teilnehmende aus mehr als 70 Ländern und Regionen treten in 59 Wettbewerbsdisziplinen den Wettstreit um die Medaillen an. Unterstützung erhält das Team dabei von höchster politischer Ebene, denn Bundeskanzler Olaf Scholz übernimmt erneut die Schirmherrschaft für die Deutsche Berufe-Nationalmannschaft.

Weitere Informationen zu den WorldSkills 2024 und dem Team Germany finden Sie hier .

Die NEUMAYER STIFTUNG unterstützt WorldSkills Germany seit 2021 mit vier Stipendien für Spitzenfachkräfte der Deutschen Berufe Nationalmannschaft und drückt ihren Stipendiat:innen und der gesamten Nationalmannschaft der Beruf für die Weltmeisterschaft in Lyondie die Daumen. 

Projekt:Kultur: 30 Schulen für das Schuljahr 2024/2025 ausgewählt.

Projekt:Kultur: 30 Schulen für das Schuljahr 2024/2025 ausgewählt.

 

Am 30. April endete die Bewerbungsphase für eine Teilnahme an Projekt:Kultur für das Schuljahr 2024/2025. 50 Schulen aus ganz Deutschland, der Schweiz und Österreich haben sich mit bemerkenswerten Projekten beworben. Die Vielfalt an Kulturarbeit an Schulen in Form von einer 2 wöchigen Projektarbeit konnte klar entdeckt werden.

Dank des neu implementierten Online Bewerbungstools waren die Inhalte der Bewerbungen gut vergleichbar und dennoch haben sich Unterschiede in Ausarbeitung und Klarheit der Bewerbungen gezeigt.

Das Auswahlgremium bestehend aus den beiden Initiatorinnen von Projekt Kultur, Barbara Riekmann aus Hamburg und Ulrike Kegler aus Berlin sowie 3 Schulleitern, allesamt aus erfahrenen Projekt:Kultur Schulen, und der externen Projektleitung von Projekt:Kultur der Neumayer Stiftung tagte einen ganzen Tag, um aus den Bewerbungen die 30 besten Schulen herauszufiltern. Die Entscheidungen sind nicht immer leicht gewesen. Teilnehmen werden im kommenden Schuljahr 28 Schulen aus dem ganzen Bundesgebiet und 2 Schulen aus Österreich.

Wir gratulieren all diesen Schulen sehr herzlich und freuen uns auf ein spannendes Projekt:Kultur Jahr 2024/2025.
Eine Auflistung aller teilnehmenden Schulen finden Sie hier.

 

Projekt:Kultur ist ein alljährliches Stiftungsprojekt der NEUMAYER STIFTUNG, für das sich Schulen aller Schulformen bewerben können.
Projekt:Kultur fördert die Realisierung von Kulturprojekten in Jahrgangsstufen 7 bis 10 an ausgewählten Schulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit bis zu 10.000 Euro pro Schuljahr. Weitere Informationen zu Projekt:Kultur finden Sie hier.

 

 

Die Teilnahmebedingungen von Projekt:Kultur auf dem Prüfstand Teil I

Die Teilnahmebedingungen von Projekt:Kultur auf dem Prüfstand Teil I

 

Projekt:Kultur ist ein alljährliches Stiftungsprojekt der NEUMAYER STIFTUNG, für das sich Schulen aller Schulformen bewerben können.
Projekt:Kultur fördert die Realisierung von Kulturprojekten in Jahrgangsstufen 7 bis 10 an ausgewählten Schulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit bis zu 10.000 Euro pro Schuljahr.

Das Team von Projekt:Kultur hat 3 erfahrene Projekt:Kulturler zu einem der drei besonders relevantesten Teilnahmebedingungen von Projekt:Kultur befragt: den teilnehmenden Jahrgangstufen (7.-10. Klasse). Wir wollten wissen:

 

  1. Projekt:Kultur richtet sich an 12 – 16 jährige. Ist diese Altersgruppe richtig für Projekt:Kultur?

Michael Tiedje: Schulleiter Evangelischen Schule Köpenick.

Ich glaube, dass diese Altersstufe genau richtig ist. Die Schüler:innen sind noch offen genug für solche Prozesse, d.h. sie gehen mit Freude und Neugier die Arbeit an. Sie bekommen Verantwortung übertragen, sie müssen sich selbst und in ihrer Gruppe organisieren. Das ist genau das, was sie in dieser Altersstufe brauchen, wofür sie einen Sinn haben und worin sie den Sinn sehen. Dabei ist es wichtig, dass sie ins Handeln kommen, dass sie über die gemeinsame Absprache und das gemeinsame Einüben ins Machen kommen.

 

Katharina Hänel:

Vorstand Verwaltungsleitung Montessori-Fördergemeinschaft Weilheim-Schongau e.V.:

Die Altersgruppe ist voll und ganz richtig, es ist die absolut richtige Stufe, denn ein Projekt in dieser Größe ist erst von älteren Schüler:innen zu bewerkstelligen. So große Projekte sind in der Grundschule noch nicht dran. Das käme mir so vor wie diese Kindergeburtstage, die wie Eventshows gefeiert werden und den Kindern bereits etwas geboten wird, was fast nicht mehr zu übertreffen ist, also völlig übertrieben ist.

Im Projekt:Kultur ist ein wesentliches Element die Aussenwirkung, also eine Aufführung, Ausstellung etc. und das passt erst zu Jugendlichen, ist für sie in ihrem Alter wichtig. Hinzu kommt, dass sie, die jetzt bald die Schule verlassen und in die Welt gehen von jemandem angeleitet werden, der aus der Außenwelt kommt; Jemand aus der Welt zeigt mir die Welt, aber parallel dazu habe ich jetzt noch meine Lehrer:innen, die mich dabei begleiten und unterstützen. Für die großen Projekte ist sogar erst die 9./10. Jahrgangsstufe richtig. Im Gegensatz zur 7./8. Stufe, in der sich wichtige empfindliche Entwicklungen von der Kindheit zur Jugend vollziehen, kann sich unter den älteren Jugendlichen schon mehr Resilienz herausbilden. Die 9/10 ist für große zeitintensive und sozialitätsbildende Projekte ideal.

 

Christa Martin:

Schulleiterin Mittelschule EmiLe Montessori-Schulverein München-Südost e.V.

Definitiv. Bei der 7. Klasse bin ich mir noch nicht so sicher, denn viele Siebtklässler sind noch extrem kindlich, spielen teilweise noch mit Lego, da wird ein Projekt über 2 Wochen schnell zu einer Überforderung. Viele Schulen leben eine Jahrgangsmischung 7/8, dann kann es funktionieren. Der Schwerpunkt sollte nicht auf der siebten Klasse liegen, sondern mehr auf der 9. Klasse, denn diese Altersgruppe ist schon in der Berufsorientierungsphase, wenn sie im Realschulzweig sind. Bei den Gymnasiasten würde ich den Fokus auf 9. und 10. Klasse legen. Im Großen und Ganzen ist die Fokussierung richtig, die 7. Klässler wären mir ein Tick zu jung.

 

  1. Was waren spezifische & auffällige Verhaltensweisen der Jugendlichen während des Projektes?

Michael Tiedje: Schulleiter Evangelischen Schule Köpenick.

Das ist ja eine Altersstufe, die noch dabei ist, sich zu finden, sich zu orientieren, ihren Platz in der Welt, in der Gruppe der Gleichaltrigen und im Verhältnis zu den Erwachsenen zu finden.  Die Jugendlichen erfahren den Umgang mit außerschulischen Expert:innen als etwas ganz Neues. Die Zusammenarbeit mit diesen Professionellen hat Ernstcharakter. Die Jugendlichen spüren, dass es jetzt Erwachsene gibt, die ganz andere Erwartungen an sie haben.

Spezifisch ist auch, dass es immer mal Durchhängephasen gibt. Das ist bei Projekten dieser Art normal und die Schüler:innen lernen, damit umzugehen. Sich selbst organisieren und andere motivieren, sich anzuspornen usw. ist ein ganz wichtiger Prozess an dieser Stelle.

 

Katharina Hänel:

Vorstand Verwaltungsleitung Montessori-Fördergemeinschaft Weilheim-Schongau e.V.:

Vor allem schwächere Schüler:innen, die sonst schulisch nicht so dabei sind, hatten durch die fremden Experten einen neuen Zugang und plötzlich eine Heldenrolle. Das war beeindruckend. Und dann gab es unter den Jugendlichen zunächst große Widerstände gegen das Projekt und gegen die  Experten. Es gab Skepsis bis hin zur Verweigerung. Da aber am Ende ein Ergebnis stehen musste – in diesem Fall eine Theateraufführung – ging es auch um einen Gesichtsverlust für alle. Auch der Künstler stand mit seinem Namen für eine gelingende Arbeit. Diese Widerstände mussten überwunden werden – und hier spielen die Lehrer:innen eine wichtige Rolle – so dass alle „die Kurve gekriegt haben“ und komplett eingestiegen sind. Am Ende stand eine große Aufführung mit großer Begeisterung bei allen. Das hat zu einem neuen Teamgeist geführt, zwischen Lehrer:innen und Schüler:innen und mit dem Experten. Alle Lehrer:innen und Schüler:innen wollen es wieder machen und diese Entwicklung mit dem abschließenden Ergebnis erleben. Am Ende muss aber etwas Großes stehen, das macht erst die Wirkung und bringt die Motivationsenergie.

 

Christa Martin:

Schulleiterin Mittelschule EmiLe Montessori-Schulverein München-Südost e.V.:

Wir haben immer wieder Ablehnung, immer wieder Angst bei den Schüler:innen bemerkt, sich auf den Prozess und das Projekt einlassen zu müssen, denn sich zu blamieren vor den anderen Schülern wäre fatal.

Bei den Lehrern war eine Ablehnung im Vorfeld zu verspüren, denn sie standen nicht hinter dem Projekt, wollten lieber ihren Unterricht vorbereiten. Dies schaukelte sich bis zu Projektbeginn hoch und als das Projekt dann lief, war eine große Begeisterung zu spüren.

Beim unserem Tanzprojekt war nach 4 Tagen die Choreographie fertig erarbeitet und dann kam der typischen Hänger bei Projekten, denn der nächste Schritt stand an: das Üben. Hier waren Überzeugungs- und Motivationsarbeit von großer Bedeutung. Aber das Arbeiten auf die Aufführung hin, war dann wieder ein großes Ziel, auf das alle begeistert zugearbeitet haben.

Besonders hinweisen möchte ich noch auf die Tatsache, dass Projekt:Kultur nicht nur 2 Wochen an unserer Schule präsent ist. Die Zeit davor mit aller Vorbereitung ist spannend und besonders die Zeit danach bebt durch die Schule, denn die Akteure befinden sich in einem Hype, der ausgelebt werden darf mit Schwelgen in Erinnerung durch Teilen von Fotos und Videos. Dies ist für die Schulgemeinschaft eine besonders verbindende Zeit.

 

  1. Welche Entwicklungen haben Sie bei den Jugendlichen wahrgenommen?

Michael Tiedje: Schulleiter Evangelischen Schule Köpenick:

Ich merke eine „Ernsthaft-Werdung“, sie nehmen ihre Arbeit ganz anders und neu wahr. In der „Konkurrenz“ mit den anderen Gruppen im Projekt entwickeln sie ein Qualitätsbewusstsein. Sie sind extrem stolz auf ihre Leistung und lernen zudem, sich am Ende zu feiern. Sie wachsen als Gruppe und dann auch als Jahrgangsstufe zusammen.  Bei uns hat die 10. Jahrgangsstufe teilgenommen. Die Schüler:innen erinnern sich noch heute intensiv daran. Es verbindet sie sehr, dass sie gemeinsam diesen Prozess durchlaufen haben.

 

Katharina Hänel:

Vorstand Verwaltungsleitung Montessori-Fördergemeinschaft Weilheim-Schongau e.V.:

Dass die Schauspieler ehrlich zu den Jugendlichen waren, haben die Lehrer*innen zunächst nicht verstanden. Sogar noch auf der Weihnachtsfeier wurde darüber gestritten, ob man einem Schüler sagen darf: „Das spielst du nicht!“ (weil er es nicht gut konnte). Auf jeden Fall hat der konzentrierte und zielstrebige Umgang der Experten dazu geführt, dass die Perspektive geändert wurde. Den Jugendlichen wurde mehr abverlangt und auch mehr zugetraut.

Zugestehen und Zutrauen – diese beiden Haltungen waren immer im Spiel und wirken nach. Dass Anstrengung eine Voraussetzung für Qualität ist, das wurde allen bewusst, auch dass Energie erst durch Anstrengung entsteht.

 

Christa Martin:

Schulleiterin Mittelschule EmiLe Montessori-Schulverein München-Südost e.V.

Eine ganz starke Entwicklung sehe ich in der Stufengemeinschaft, weg von konkurrierenden Klassen hin zu „Wir sind eine Jahrgangsstufe“. Auch sind versteckte Talente entdeckt worden, aber auch die Erkenntnis bei einigen Schüler:innen, dass sie Tanzen doch können. Auch das Selbstbewusstsein der Schüler:innen hat sich auffallend gestärkt und das hat sich bis in die Prüfungsphasen im letzten Jahr fortgesetzt. Die Erkenntnis von jedem Einzelnen, das sie etwas undenkbar zu Realisierendes hinbekommen haben erzeugt Stärke und Motivation, das nächste undenkbar zu Erreichendes doch mit Fleiß und Fokussierung erreichen zu können. Ganz individuell. Losgelöst von den Jugendlichen sehe ich einen großen Entwicklungsschritt auch bei den Lehrern, denn dort ist das Gemeinschaftsgefühl stärker geworden und die Nachfrage nach Projekt:Kultur für Lehrer wird immer wieder angesprochen.

 

Zusammenfassend: Projekt:Kultur trifft die richtige Altersgruppe. Dies zeigt die Befragung deutlich und es zeigt auch, dass vieles bei den Schülerinnen und Schülern in Bewegung gesetzt wird.

 

 

 

Das fliegende Brief-Klassenzimmer der NEUMAYER HÄUSER

Das fliegende Brief-Klassenzimmer der NEUMAYER HÄUSER

Ferienwerkstatt für Kinder und Jugendliche aus den NEUMAYER HÄUSERN

 

 

An zwei Vormittagen in den Pfingstferien veranstalteten die NEUMAYER HÄUSER in Kooperation mit dem Hausacher LeseLenz eine Schreibwerkstatt für Kinder und Jugendliche aus den NEUMAYER HÄUSERN.

Für die Schreibwerkstatt konnte Simone Schabert, aktuelle Literaturstipendiatin (Gisela-Scherer-Stipendium), gewonnen werden.

Der Erich Kästner Weg, dem Kinder- und Jugendliteraturpfad kinderleicht & lesejung des Hausacher LeseLenzes und der Stadt Hausach, bot der perfekte Einstieg in die Welt der Literatur und Sprache. Gemeinsam wurden die Aufgaben an den verschiedenen Stationen mit Bravour gemeistert und in die Geschichten und Erlebnisse von Erich Kästner eingetaucht.

Am zweiten Tag verwandelten sich passend zum Thema die Räumlichkeiten der NEUMAYER HÄUSER in ein fliegendes Brief Klassenzimmer und es folgte eine kreative Auseinandersetzung zu den Geschichten von Erich Kästner. Mit viel Freude gestalteten die Kinder und Jugendliche Collagen und schrieben ein eigenes Gedicht.

Das Angebot fand großen Zuspruch und die Rückmeldungen waren allesamt positiv. Ein Besuch des bevorstehenden Hausacher LeseLenz im Juli ist nach dem erfolgreichen Angebot selbstredend.

 

Die NEUMAYER HÄUSER sind ein solidarisch-sozialen Wohnmodell  der NEUMAYER STIFTUNG und bieten seit September 2023 bezahlbaren Wohnraum für Menschen in der Region Kinzigtal, die sich in schwierigen Lebensphasen befinden und deren finanzielle Mittel nicht ausreichen, um sich angemessenen Wohnraum leisten oder halten zu können. Weitere Informationen zu den NEUMAYER HÄUSERN finden Sie hier.

Die NEUMAYER STIFTUNG  unterstützt seit 1998 den Hausacher LeseLenz und ist bereits gespannt auf die veranstaltungen des Hausacher LeseLenz im Juli 2024. Weitere Informationen zum LeseLenz finden Sie hier.