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  3. Projekt:Kultur an der Integrierten Gesamtschule Rodenberg

Wandmalerei gegen Rassismus öffnet Achtklässlern die Augen

Die Integrierte Gesamtschule Rodenberg ist eine der 27 Schulen, die eine Zusage für die Förderung von Projekt:Kultur im Schuljahr 2023/2024 erhalten hat. Direkt zu Beginn des Schuljahres konnte das Projekt „Wandmalerei gegen Rassismus: Street Art/Grafitti“ in der Jahrgangstufe 8 durchgeführt werden.

In der IGS Rodenberg, eine Schule westlich von Hannover gelegen, findet Projektunterricht aufgrund der vielen Vorgaben durch das Curriculum an der Schule leider nur in sehr kleinem Rahmen statt und ist ein Randphänomen. Als die Schule den Zuschlag für die Realisierung von Projekt:Kultur erhalten haben, war die Freude daher besonders groß.

Idee war, das Treppenhaus des achten Jahrgangs neu zu gestalten, denn es wurde zuletzt vor ca. 25 Jahren neugestaltet. In dieser langen Zeit haben sich etliche Schüler:innen durch Kritzeleien an den Wänden verewigt. Besonders schockierend waren hierbei Schmierereien wie „Hitlerbärte“, welche die zahlreichen Verbrechen durch die NSDAP und deren Anhängerschaft verharmlosten und täglich zu sehen waren.

Insgesamt umfasste die Dauer des Projekts zwei Wochen, die wie folgt strukturiert und organisiert waren:

In der ersten Woche des Projektes haben sich die Schüler:innen mit rechtsextremen Zeichen und Symbolen sowie Spuren der Nazis in der heutigen Zeit beschäftigt. Im Anschluss haben sich die Schüler:innen mit der Historik und vor allem der aktuellen Graffitiszene auseinandergesetzt. Zur aktiven Gestaltung fand ein Ausflug nach Hannover statt und es wurden Mahnmale und Orte angesehen, die sich mit dem Nationalsozialismus auseinandersetzen und den Geschichten dahinter wurde auf den Grund gegangen. Des Weiteren schaute sich die 8. Jahrgangsstufe Graffitis in der Landeshauptstadt an. Besonders beeindruckend war das sehr große Graffiti des Künstlers, mit dem das eigene Treppenhaus gestalten werden würden.

In der zweiten Woche kamen die Graffiti-Künstler Jascha Müller und Michael Schumacher an die Schule. Zu Beginn lernten die Schüler:innen etwas über die Entstehung und Geschichte der Graffitikunst, welche eine der polarisierensten und zeitgenössischsten Künste weltweit darstellt, kennen.

Sie entwarfen in Eigenarbeit Ideen und anschließend Motive, um die Wände des nun geweißten Treppenhauses neu zu gestalten.

Danach ging es schon los und der Umgang mit der Spraydose und Graffitistiften konnte erprobt werden. Schneller als vermutet ging es dann an die Wände. Die Profis gaben Richtlinien vor und die Schüler:innen legten sofort los und setzten ihre Ideen in die Tat um. Zunächst fiel es den Achtklässler:innen schwer, die Motive nach ihrem Anspruch zu realisieren. Im Laufe der Woche, auch unter Mithilfe von Jascha und Michael, sind die Ergebnisse jedoch immer besser und abschließend wirklich umwerfend geworden! Regelmäßige Austauschrunden am Ende des Tages zur gemeinsamen Planung des weiteren Vorhabens waren Teil des Projekts Die Schüler:innen lernten skizzieren, planen, Kompromisse in der Gruppe finden und annehmen, Kritik ertragen und umsetzten.

Die gesamte Schulgemeinschaft freut sich über das neu gestaltete Treppenhaus im Graffitistil. Die Motive stehen gegen Rassismus und Diskriminierung und für Toleranz und Offenheit. Diese Aussagen werden den Schüler/innen nun die nächsten 25 Jahre und hoffentlich darüber hinaus verdeutlichen, dass sich die Taten der Nazis niemals wiederholen dürfen und rechtsextremes Gedankengut sowie Ausgrenzung an der Integrierten Gesamtschule Rodenberg keinen Platz hat.