José F.A. Oliver wird neuer Stadtschreiber von Bergen-Enkheim

José F.A. Oliver wird neuer Stadtschreiber von Bergen-Enkheim

Der renommierte Autor und Kurator des Hausacher LeseLenz, José F.A. Oliver, übernimmt als 52. Stadtschreiber das traditionsreiche Amt in Bergen-Enkheim. Für ein Jahr wird er im historischen Stadtschreiberhaus leben und arbeiten – und damit in die Fußstapfen berühmter Vorgänger wie Jurek Becker, Herta Müller, Peter Kurzeck oder Nino Haratischwili treten.

Feierliche Amtsübergabe am 29. August Im Festzelt auf dem Berger Markt übergab sein Vorgänger Dinçer Güçyeter symbolisch den Schlüssel zur Stadtschreiberwohnung. Güçyeter betonte in seiner Rede die besondere Rolle, die José Oliver nicht nur als Schriftsteller, sondern auch als Förderer junger Talente spielt. So war es Oliver, der Güçyeter einst als unbekannten Lyriker zum LeseLenz Festival nach Hausach einlud – ein Schritt, der für Güçyeters eigene Karriere entscheidend war.

In der Begründung der Jury heißt es:
José Oliver trägt die Stimmen aus seiner mehrsprachigen Kindheit in die Gegenwart und öffnet damit Türen für Entdeckungen und Begegnungen. Er ist Literat und zugleich Literatur-Ermöglicher.

Ein Markenzeichen seiner Gedichte, Essays und Kurzprosa ist nicht von ungefähr jenes magische Satzzeichen, das zum Dialog einlädt: der Doppelpunkt. Mit ihm zerlegt José Oliver die Sprache vor unseren Augen, schaltet ihr innewohnende Bedeutungsebenen frei, schenkt ihr neue Dimensionen. So ist ein Wort beim Spracharbeiter Oliver immer auch ein w:ort. Es kann in verschiedenen Sprachen durchgespielt werden, wechselt dabei Geschlecht, Klang und Farbe. Hinzu kommen Wortneuschöpfungen, sinnstiftende Enjambements, eine große Freude am Sprachspiel – gepaart mit einem hingebungsvollen Nachspüren: Wie beweglich ist die Sprache, was bewegt uns? Der alemannische Fastnachtsschalk kommt ebenso zum Zuge wie die Prägungen durch die andalusisch-migrantische Familiengeschichte. Olivers Musikalität hält all das zusammen.

Wie Poesie das Leben auch in schwierigen Zeiten etwas leichter machen kann, zeigt José F.A. Oliver in federleichten Zügen. Dabei lässt er einen freien Platz neben sich und lädt zur Lyrik ein. Wir freuen uns auf einen Stadtschreiber, der Pionierarbeit für Literaturworkshops in Schulen leistet und in seiner Heimatstadt Hausach seit Jahrzehnten ein legendäres internationales Literaturfestival veranstaltet. Möge seine unermüdliche Leidenschaft für die Poesie auf Bergen-Enkheim abstrahlen!

Die NEUMAYER STIFTUNG gratuliert José F.A. Oliver ganz herzlich zu seinem neuen Amt als Stadtschreiber von Bergen-Enkheim und wünscht ihm für das kommende Jahr in Frankfurt viele poetische Umsetzungen und inspirierende Begegnungen.

Die Stiftung unterstützt den Hausacher LeseLenz seit seinen Anfängen. Weitere Informationen zum LeseLenz finden Sie hier. 

Hausacher LeseLenz 2025 – „Poet(h)ische Visionen“ im Kinzigtal

Hausacher LeseLenz 2025 – „Poet(h)ische Visionen“ im Kinzigtal 

Vom 17. bis 24. Juli 2025 verwandelte sich Hausach zum 28. Mal in ein lebendiges Zentrum der Literatur. Unter dem Motto „Poet(h)ische Visionen“ lud der Hausacher LeseLenz dazu ein, Sprache nicht nur zu lesen, sondern sie als Dialog, als Performance und als Begegnung zu erleben. Als NEUMAYER STIFTUNG sind wir seit 1998 stolzer Förderer dieses einzigartigen Festivals – und tragen so dazu bei, dass Literatur im ländlichen Raum sichtbar, hörbar und für alle erlebbar wird. 

Literatur als Raum der Begegnung und des Zuhörens 

In seiner Eröffnungsrede betonte Hausachs Bürgermeister Wolfgang Hermann, wie wichtig poetisches Denken in einer Zeit ist, die oft von lauten Antworten geprägt wird. Der LeseLenz, so Hermann, sei ein Ort, an dem leise Fragen Raum finden und an der Literatur als Kraft der Begegnung und des Austauschs wirksam wird. Besonders in Regionen wie dem Kinzigtal ist es ein Zeichen kultureller Verantwortung, Literatur lebendig zu halten. Kurator José F. A. Oliver und sein Team hatten ein Programm zusammengestellt, das aktuelle gesellschaftliche und politische Fragen mit poetischer Kraft verband. Gastsprache war in diesem Jahr Niederländisch mit Flämisch – und so bereicherten Autor:innen aus Belgien und den Niederlanden das Festival mit performativen, visuellen und dialogischen Beiträgen. Besonders eindrucksvoll war die Eröffnung mit „poëzie buiten het boek“, einer literarisch-musikalischen Performance, die Worte in Bilder, Klänge und Bewegungen übersetzte. 

Literatur auf neuen Wegen: LeseLenz unterwegs 

Mit dem neuen Pilotformat LeseLenz unterwegs wirkt das Angebot auch über Hausach hinaus und gastiert u.a. in sozialen Einrichtungen: Orte, an denen Menschen sonst selten Zugang zu erstklassiger nationaler und internationaler Literatur haben – aber gelichzeitig über Erfahrungen mit Sprache und einen Blick auf die Welt verfügen, welche die Autor:innen in keinem Literaturhaus, keinem Buchladen und keiner Stadthalle finden werden. Der LeseLenz erschließt damit weitere Dialogräume, in denen Barrieren abgebaut und neue Perspektiven geschaffen werden können.
In Kooperation mit der Orangerie Lahr, der Lebenshilfe in Hausach oder auch den NEUMAYER HÄUSERN in Hausach entstanden so in diesem Jahr erste neue Dialogräume. In den NEUMAYER HÄUSERN fanden Schreibwerkstätten für Kinder und Jugendliche statt, die Kinder und Jugendliche sowohl aus den NEUMAYER HÄUSERN wie auch der Nachbarschaft zusammenbrachte. Mehr über die NEUMAYER HÄUSER und die Workshops lesen Sie hier 

 

Literatur für alle – sichtbar und hörbar 

In Hausach selbst war Literatur allgegenwärtig: Gedichte hingen an Straßenlaternen, und beim Format „LeseLenz trifft Stadtkapelle“ verbanden sich Lyrik und symphonische Blasmusik zu einem besonderen Klangereignis auf dem Klosterplatz. Für Kinder und Jugendliche öffnete sich der LeseLenz mit der Reihe „Kinderleicht & Lesejung“. Autor:innen wie Tanja Dückers und Nils Mohl inspirierten, junge Leser:innen in Schulen zu eigenen Texten und regten mit Geschichten und Fragen das Nachdenken über Sprache und Welt an.  

Der LeseLenz 2025 war – einmal mehr – ein Fest der Literatur, das über Bücher hinauswirkte: ins Offene, ins Zwischenmenschliche, ins Gespräch. 

 

 

Die NEUMAYER STIFTUNG, fördert den LeseLenz seit seinen Anfängen und freut sich bereits auf den HerbstLenz mit der Verleihung des Amanda-Neumayer-Stipendiums und dem LeseLenz-Preis sowie Lesungen und Präsentationen der in den Schulen entstandenen Texte. 

Weitere Informationen zum LeseLenz finden Sie hier. 

 

SAVE THE DATE: 28. Hausacher LeseLenz

SAVE THE DATE: 28. Hausacher LeseLenz 

Vom 16. – 25. Juli 2024 lädt das internationale Literaturfestival Hausacher LeseLenz Teil I unter der Leitung des Kurators José F.A. Oliver zum 28. Mal  in den Schwarzwald ein. Das Festival steht in diesem Jahr unter dem Titel „Poet(h)ische Visionen“. Zu Gast ist in diesem Jahr die Niederländische Sprache.  

Wie erstmalig im Jahr 2023, findet der LeseLenz auch in diesem Jahr wieder zweigeteilt statt. Im Sommer präsentiert er sich mit Lesungen und Gesprächen in ganz Hausach und Workshops in den Schulen der Region. Im Herbst schließt der LeseLenz dann mit der Ernennung der Stipendiat:innen, der Verleihung des LeseLenz Preises und weiteren interessanten Lesungen ehemalieger Stipendiat:innen und Preisträgern ab. Für Teil II des Hausacher LeseLenz können bereits die Daten 07.-09.11.2025 freigehalten werden.

In Teil I des LeseLenz erwartet die Gäste im Juli ein buntes Programm.  Unterschiedliche Veranstaltungsorte führen den Besucher durch ganz Hausach. Einen besonderen Blick auf die Stadt und seine Umgebung bietet der erste Kinder- und Jugendliteraturpfad: der Erich Kästner Weg. Gesäumt von Informationen für Kinder und Erwachsene schlängelt er sich durch und um Hausach. Eine Begleit-Broschüre zum Erich Kästner Weg mit Rätsel und Gewinnspiel vervollständigt das Erlebnis. Auch für ganze Schulklassen ist der Kinder- und Jugendliteraturpfad geeignet. Handreicherungen für Lehr:innen  vereinfachen die Vorbereitung.

Im Rahmen von „Kinderleicht & Lesejung“ bringen fünf Autor:innen Sprachspiel und -arbeit mit an die Schulen der Region. 

Die NEUMAYER STIFTUNG unterstützt seit 1998 den Hausacher LeseLenz und erwartet bereits voller Vorfreude den Juli.
Weitere Informationen zum LeseLenz finden Sie hier. 

 

HerbstLenz begrüßt Stipendiat:innen in Hausach

HerbstLenz begrüßt Stipendiat:innen in Hausach

Vom 08.-10. November 2024 lud José F.A Oliver, Kurator des Literaturfestivals sowie die Stadt Hausach zum zweiten Mal zum „HerbstLenz“, dem zweiten Teil des LeseLenz ein. Mit diesem zweiten Teil des Festivals wurde auf die Lebensbedingungen für Schriftsteller:innen reagiert.  Schriftsteller:innen mit Kindern oder auch einer weiteren beruflichen Tätigkeit ist es oft nicht möglich eine Woche am Stück auf einem Festival zu bleiben.

So wird im Sommer wie im Herbst gelesen. Auch ehemalige Stadtschreiber:innen waren in diesem Herbst nach Hausach eingeladen. Es wurde viel gelesen und die Gastsprache Rumänisch gebührend verabschiedet. Die Höhepunkte an diesem Wochenende bildeten die Begrüßung der Stipendiat:innen und die Verleihung des LeseLenz Preises.
Das Amanda Neumayer Stipendium für Kinder- und Jugendliteratur 2024/2025 ging an die 1975 in Halle an der Saale geborene, studierte Philosophin Romanistin und Germanistin Juliane Blech. Die Jury bestehend aus Ulrike Wörner, Robert Renk und José F.A. Oliver begründeten ihre Wahl wie folgt:

„Es ist eine wahre Freude! So viel Wortkonfekt und Verskonfetti – wortgleich lautet übrigens der Titel ihres aktuellen Bandes – wie bei Juliane Blech findet man selten zwischen zwei Buchdeckeln. Ob es um eine Hampelpampelmuse geht, joggende Doggen, ein Nudeldudelhit angestimmt wird oder aus einer Wein- eine Lachbergschnecke entsteht – stets steht die Lust am Spiel mit der Sprache und ihre fröhliche Verballhornung im Vordergrund. Ihre Texte laden zum großen Vergnügen ein, zum Lautlesen, zum leise Schmökern, zum Staunen und zum Nachdenken und sind ein Genuss für alle kleinen und großen Gedichtgenießer*innen.“

Hanno Millesi erhielt das Stipendium für Prosa und Romina Nikolić das Gisela-Scherer Stipendium (für Lyrik). Im Anschluss der Begrüßung stellten sich die Stipendiat:innen mit ganz unterschiedlichen Texten vor. Sie alle werden als Stadtschreiber:innen nach Hausach zurückkehren. Die genauen Zeiten stehen noch nicht fest. Sie werden ganz individuell der Lebendlage der Stipendiat:innen entsprechend vereinbart und zeitnah bekannt gegeben.
Der LeseLenz-Preis der Thumm-Stiftung für Junge Literatur 2024 ging an Elisabeth Steinkellner aus Niederösterreich. Die Preisverleihung war umrahmt von der Musik Niklas Schmider aus Hausach.

 

Die NEUMAYER STIFTUNG fördert den LeseLenz seit seinen Anfängen und gratuliert Stipendiat:innen und Preisträgerin ganz herzlich.

Weitere Informationen zum LeseLenz finden Sie hier

Kooperation des Musethica e.V. mit der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin

Kooperation des Musethica e.V. mit der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin

Musethica e.V. und die Musikhochschule Hanns Eisler Berlin haben einen Kooperationsvertrag unterschrieben,  in dem gemeinsame Initiativen auf den Weg gebracht werden. Für den Musethica e.V unterzeichnete der Gründer des Vereins Avri Levitan (Musiker und Professor für Viola und Kammermusik) in Saragossa. Levitan ist als Student selbst durch die Erfahrung des Mangels an Auftritten gegangen. Durch Musethica-Sessions können nun auch junge Musiker:innen der Hochschule Hanns Eisler Berlin, gemeinsam mit Lehrenden, durch regelmäßige Live-Auftritte die Wirkung ihrer Kunst erfahren. Das Puplikum sind hauptsächlich Menschen, die aufgrund ihrer Lebenssituation nur schwer Zugang zu Kunst und Kultur haben.

Schon im Herbst 2024 gibt es in diesem Sinne eine erste Musethica Session zwischen dem 28.10. und dem 02.11.2024 mit 12 Konzerten in sozialen Einrichtungen wie der JVA, Kliniken, dem Blindenhilfswerk oder auch einer Seniorenresidenz. Anleiten wird die Session der ehemalige Berliner Philharmoniker Stefan de Leval Jezierski (Horn). Das öffentliche Abschlusskonzert findet am 02.11.2024 statt.

Durch die Teilnahme an den Musethica-Sessions machen die jungen, am Anfang ihrer Karriere stehende Musiker:innen in kurzer Zeit beeindruckende Fortschritte. Sie lernen auf intuitive Art zu spielen und durch die Musik zu kommunizieren. Zu diesem Prozess trägt das außergewöhnliche Publikum in den sozialen und pädagogischen Einrichtungen ganz unmittelbar bei. Die direkte Resonanz des Publikums stellt für die jungen Musiker:innen eine besondere Erfahrung dar, die sie in der Regel weder aus der Musikhochschule noch aus Konzertsälen kennen. Es eröffnet ihnen eine neue Perspektive auf ihre Rolle als Musiker:innen und ihre wichtige gesellschaftliche Funktion.

 

Die NEUMAYER STIFTUNG unterstützt den Musethica e.V. seit 2020 bei der Integration der Musethica-Methode in die Master- und Postgradualen-Programme von Musikhochschulen. Musethica kooperiert zu diesem Zweck bereits mit Hochschulen in 12 Ländern.
Mehr Informationen zu Musethica finden Sie hier
Zum nationalen Veranstaltungskalender geht es hier, zum internationalen Veranstaltungskalender hier.

Hausacher LeseLenz 2024 unter dem Motto „Würde der Freiheit“

Hausacher LeseLenz 2024 unter dem Motto „Würde der Freiheit“

Vom 12. Juli bis zum 17. Juli wurde in der Stadt Hausach, mitten im Schwarzwald, zum 27. Mal die Literatur gefeiert. Motto in diesem Jahr war „die Würde der Freiheit“. Geladen hatten Kurator José Oliver und sein Stellvertreter Robert Renk neben der rumänischen Sprache, den Friedenspreisträger des deutschen Buchhandels Liao Yiwu und viele großartige Autor:innen von der über achtzig jährigen, rumänischen Schriftsellerin Ana Blandiana bis hin zu jungen Student:innen aus der Universität Tübingen, die noch unveröffentlichte Texte vortrugen.

Der LeseLenz setzt mit seinem stetig wachsenden Programm direkt am Menschen an – persönlich, verlässlich, nah – regt er jedes Jahr aufs Neue durch öffentliche Lesungen und Diskussionen den Geist an, setzt Themen, schafft Räume für Dialog und spinnt immer weiter an einem internationalen Netzwerk aus Begegnung und Verständigung.
Er setzt durch den Kinder- und Jugendliteraturpfad den kleinen und großen Spaziergängern in Hausach  noch ein weiteres Jahr eine „Literatur-Brille“ auf, durch welche die Geschichten und Gedichte, die Zeit und das Leben Erich Kästners an den Mauern, Hügeln und Büschen Hausachs sichtbar wird.

Die 27. Ausgabe des Hausacher LeseLenz eröffnete Wolfgang Herrmann, Bürgermeister von Hausach. Er hob die Bedeutung von Würde und Freiheit in der heutigen Zeit hervor und wies darauf hin, dass die Freiheit des einzelen dort endet, wo die des anderen beginnt.
Den Eröffnungsabend gestaltete Ilja Trojanow mit einer Performance, welche eine Lesung aus seinem neuen Roman „Tausend und ein Morgen“ mit der Musik der Waldigeroff-Brüder Konstantin und Alexander verwob. Er las und erzählte die Geschichte seiner Heldin Cya, die aus einer zukünftigen Welt in die Vergangenheit reist, um diese besser zu machen. Sie landet im 18. Jahrhundert bei Piraten in der Karibik oder auch mitten in der russischen Revolution. Höhepunkt des Abends war die von Trompete und Trommel begleitete Einfahrt Ilja Trojanows auf dem aus dem Jahr 1909 stammenden luxuriösen Delaunay -Belleville Auto-Mobil in die Stadthalle Hausachs. Sein Chauffeur war Christof Hofbauer aus München, der Besitzer des Wagens. Christof Hofbauer wusste einiges über die Entwicklung des Automobils zu berichten, ehe Ilja Trojanow den zweiten Teil seiner Lesung von Auto aus bestritt.

Neu in diesem Jahr im Programm: „Schreib mal drüber nach“ Dieser Programmpunkt wurde von Student:innen aus dem SLT (Studio Literatur und Theater) der Universität Tübingen entwickelt und gestaltet. Er lehnt sich an dem an, was sie auch im SLT tun: schreibend nachdenken.
Für den LeseLenz haben sie über das Zitat des rumänischen Autors Alexandru Bulucz nachgeschrieben: „Immer erinnert etwas an etwas. Vielleicht ist das eine endlose Folge, die man aus Verlegenheit Ewigkeit nennt.“ Die dazu entstandene Text, haben die Studierenden vorgetragen und zur Entstehungsgeschichte der Texte gesprochen. Parallel dazu entstand aus Sätzen und Gedanken, welche die LeseLenz Besucher zu diesem Zitat im „Writer`s Corner“ im Vorfeld niedergeschrieben und in eine Box eingeworfen hatten, unter den freiwilligen Händen der regionalen Autorin, Susanne Fritz ein weiterer Text, der alle – selbst die Studierenden – überraschte.

In der Reihe Kinderleicht & Lesejung besuchen Schulklassen Lesungen oder auch Schreibwerkstätten. In diesem Jahr lauschten beispielsweise Zweitklässler:innen Geschichten von Thomas J. Hauck über verlorene Sommersprossen, Gummibären auf Wanderschaft und einer Schnecke auf der Suche nach einem Mitbewohner – und wie da gelauscht wurde, teilweise mit offenen Mündern, konzentriert das Hanuta in der Hand vergessend. In Gutach experimentierten Drittklässler:innen mit Sprache und Kunst. Es wurden Worte und Symbole zum Thema des besuchten Kriegerdenkmals gesucht, gefunden und gezielt im Bild verarbeitet. So entstanden überraschende und berührende Kunstwerke.
Nicht nur in der Reihe Kinderleicht & Lesejung, sondern bei allen Veranstaltungen des Leselenz wurde aufmerksam zugehört, viel gefragt, überdacht, selber gemacht und sich ausgetauscht. Verstehen, Verständnis und Verständigung standen im Mittelpunkt.

 

Die NEUMAYER STIFTUNG unterstützt seit 1998 den Hausacher LeseLenz und insbesonder die Reihe Kinderleicht&Lesejung und freut sich bereits auf den 2. Teil des LeseLenz im Herbst. Im November werden die Stipendien u.a. auch das Amanda Neumayer Stipendium sowie der LeseLenz Preis vergeben, die in den Schulen entstandenen Texte präsentiert sowie natürlich gelesen.
Weitere Informationen zum LeseLenz finden Sie hier.