WorldSkills Competition 2022 Special Edition 

WorldSkills Competition 2022 Special Edition 

Die Krisen in der Welt haben die Organisation der Weltmeisterschaft der Berufe in diesem Jahr nicht leicht gemacht. Nach der Absage der für Oktober geplanten WorldSkills Shanghai 2022 erklärten sich jedoch weltweit 15 Nationen bereit, die WM der Berufe erstmals dezentral auszutragen. In Deutschland wurden gleich 9 Weltmeisterschaften ausgerichtet.  
Insgesamt traten bei der „WorldSkills Competition 2022 Special Edition“ von September bis Ende November über 1.000 Spitzenfachkräfte aus 58 Nationen in 61 Disziplinen in den beruflichen Wettkampf. Die WorldSkills sind das größte Event ihrer Art und damit eine Plattform für internationales Benchmarking im Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung. Sie setzen so internationale Berufsstandards, die von zahlreichen Nationen in der Entwicklung ihrer Aus- und Weiterbildung übernommen werden. Das Niveau der Wettkämpfe, bei denen die Fachkräfte über 20 Stunden lang Höchstleistung zeigen, ist mit einem deutschen Masterabschluss durchaus vergleichbar. 

Unter der Schirmherrschaft von Olaf Scholz hat die starke deutsche Berufe-Nationalmannschaft mit 36 Fachkräften in 31 Disziplinen an der WM der Berufe  teilgenommen und das mit einem Ergebnis, das sich sehen lassen kann: 3x Gold, 5x Silber, 2x Bronze und 9x “Medallion for Excellence”. Somit durften mehr als zwei Drittel der Nationalmannschaft mit einer Medaille nach Hause fahren.  
Der Stipendiat der NEUMAYER STIFTUNG, Benjamin Supé, wurde in der Disziplin „Möbelschreiner*in“ mit der Exzellenzmedaille ausgezeichnet. In dem intensiven über 20-stündigen Wettkampf musste er unter Zeitdruck eine Stehkommode mit Schubladen bauen. Dabei kam es auf sehr genaues Arbeiten an, denn jeder Millimeter Holz zu viel oder zu wenig, jede nicht sauber gearbeitete Verbindung gibt in einem derartigen Wettkampf Punktabzug. Benjamin Supé konnte sich gegen 17 internationale Spitzenfachkräfte in seiner Disziplin durchsetzen. „Ich bin total glücklich, dass ich die aufregende und anstrengende Zeit des intensiven Trainings der letzten zwei Jahre gemeistert habe“, resümiert Supé nach der Siegerehrung. „Ich habe einen tollen achten Platz gemacht und bin vollkommen zufrieden. Ich habe das Beste gegeben und habe eine tolle Medaille erhalten.“ Auch sein Bundestrainer Jan Dröge und das gesamte Team Germany freuen sich über die Leistung des Bayern. 
“Benjamin hat sich mit den besten Fachkräften in einem hochkarätigen Wettkampf gemessen und einen großen Erfolg erzielt. Ein starkes Zeichen für die deutsche Ausbildung“, betont Hubert Romer, Offizieller Delegierter und Geschäftsführer von WorldSkills Germany. Mehr über den Wettkampf von Benjamin Supé, aber auch die Wettkämpfe der anderen deutschen Teilnehmer*innen können Sie hier finden.  

Eine Besonderheit bei der diesjährigen Weltmeisterschaft zeigte sich auch im NEUMAYER Stipendiaten Christopher Appiah (22). Christopher Appiah stammt aus Ghana, wo sich besonders der Beruf des Schweißers steigender Beliebtheit erfreut. Christopher Appiah gilt als Erfolgsgeschichte einer Ausbildungsinitiative, mit welcher der Ausbildungsberuf, der in Ländern der Afrikanischen Union (AU) bisher wenig Beachtung findet, attraktiver gemacht werden soll. Die Initiative entstand aus einer seit 2015 verstärkten Zusammenarbeit der AU und Deutschland im Bereich Bildung. In diesem Rahmen entstand die Idee zusammen mit WorldSkills Germany und WorldSkills Ghana die Disziplin Schweißen zur Weltmeisterschaft der Berufe und Christopher Appiah in die deutsche Nationalmannschaft zu bringen. Für den jungen NEUMAYER Stipendiaten Christopher Appiah steht fest: „Wettbewerbe fördern Talente der Menschen. Mein Ziel ist es, der Gewinner in einer Disziplin bei der diesjährigen Berufe WM zu werden. Damit möchte ich dazu beitragen, die Ausbildung von Fachkräften in Ghana und auch weltweit zu verbessern. Denn eine Berufsausbildung bereitet Menschen darauf vor, eine Beschäftigung im Handwerk auszuführen. Sie schafft Arbeitsplätze für uns in den Gemeinden und in der Gesellschaft.“  
Die Zusammenarbeit zwischen Christopher Appiah und dem Bundestrainer in der Disziplin Schweißen verlief sehr gut und Christopher Appiah konnte sich weiter stark entwickeln. Umso trauriger ist es, dass er leider trotz aller Bemühungen und entgegen aller Erwartungen kein Visum für die USA erhielt und so nicht am Wettbewerb teilnehmen konnte.    

Die NEUMAYER STIFTUNG förderte im Jahr 2022 die Teilnahme von 4 Spitzenkräften mit einem Stipendium und gratuliert allen Stipendiat*innen von Herzen zu einer exzellenten Leistung. Auch wenn nicht immer eine Teilnahme möglich war oder es vielleicht nicht in jedem Fall für eine Medaille gereicht hat ist es herausragend, bereits in jungen Jahren zu den besten seinen Fachs zu gehören, mit anderen Spitzenkräften zusammenzukommen, sich auszutauschen und sich gemeinsam zu neuen Höchstleitungen anzutreiben. 

Engagierte KIFA-Tandems qualifizieren sich

Engagierte KIFA-Tandems qualifizieren sich

Seit Oktober treffen sich engagierte Mütter und päd. Fachkräfte im Rahmen der virtuellen KIFA-Qualifizierung. Gemeinsam mit den Regionalleitungen der NEUMAYER STIFTUNG erarbeiten sie sich einen Methodenkoffer zur Umsetzung von KIFA in ihren Kindertageseinrichtungen. Mütter qualifizieren sich dabei zu Mentorinnen, die vor Ort dann regelmäßige KIFA-Treffen für Mütter vorbereiten und moderieren. Unterstützt werden sie in der Vor- und Nachbereitung von ihrer Tandempartnerin, der KIFA-Fachkraft. Auch in diesem Jahr engagieren sich viele Frauen für diese wunderbare Sache: einen vertrauten Rahmen schaffen für den Austausch unter Müttern – zur Stärkung ihrer Ressourcen und zur Stärkung ihrer Kinder.

„Kulturarbeit an Schulen“ startet in die zweite Runde

„Kulturarbeit an Schulen“ startet in die zweite Runde

Insgesamt dreizehn Schulen aus neun deutschen Bundesländern und eine Schule aus Österreich hat die Jury der NEUMAYER STIFTUNG für den zweiten Pilot-Jahrgang des Programms „Kulturarbeit an Schulen“ ausgewählt.
Am vergangenen Montag waren diese geladen zum Auftakt-Workshop an der Gastgeberschule „Georg-Christoph-Lichtenberg“ in Ober-Ramstadt und präsentierten in einer „flying exhibition“ ihre Vorhaben für ein innovatives Kulturprojekt. Jede der Schulen setzt mit Unterstützung der NEUMAYER STIFTUNG und mit einem ganzen Jahrgang ein eigenes Kulturprojekt um. Und die Vorhaben sind so vielfältig wie die Schulen selbst: es werden Filme gedreht und selbst geschnitten, es wird getanzt, Theater gespielt, Kalligraphie erlernt, gekocht, eigene Schulmöbel gebaut, Bühnenbilder umgesetzt und vieles mehr. Der weit gefasste Kulturbegriff ist eines der wichtigen Merkmale des Programms. Die Georg-Christoph-Lichtenberg-Schule, die als Gastgeberin den neuen Jahrgang begrüßte, hat selbst im letzten Durchgang des Programms ein handwerkliches Projekt mit Schülerinnen und Schülern der achten Jahrgangsstufe realisiert.
Das Konzept hinter „Kulturarbeit an Schulen“ ist simpel – die NEUMAYER STIFTUNG fördert im Rahmen des Programms Ideen für kulturelle Bildung an Schulen aller Schularten der Sekundarstufe I. Die Schulen suchen sich dafür externe Expertinnen und Experten, die das Projekt im Zeitraum von mindestens zwei Wochen am Stück an den Schulen umsetzen.

Erst in der zurückliegenden Woche hatte die Abschlussveranstaltung des letzten Jahrgangs stattgefunden und die Präsentation dessen, was in den „Kulturwerkstätten“ entstanden ist, überwältigte alle Anwesenden Schulleiter*innen, Lehrkräfte und Projektbeteiligten gleichermaßen.
„Wir hätten nie gedacht, dass es so groß werden würde. Es gab Zeiten, in denen wir dachten, wir schaffen es nicht mehr und es ist außer Kontrolle geraten. Aber am Ende ist in der gemeinsamen Anstrengung etwas entstanden, das die ganze Schule mitgerissen hat“, berichtet eine Schulleiterin. Ein anderer Teilnehmer beschreibt, wie er durch den Projektunterricht gelernt hat, dass die Schülerinnen und Schüler beim praktischen und kreativen Erarbeiten einer Aufgabe sehr viel konzentrierter und mit erstaunlichen Ergebnissen arbeiten – und wie er diese Erkenntnis ab jetzt auch in seinen Fachunterricht einfließen lässt.

Auch über Herausforderungen und Hindernisse der Schulen wurde diskutiert, denn nicht alle haben die gleichen Voraussetzungen und es erfordert auch einiges an Überzeugungskraft, zwei Wochen lang „Kultur zu machen“, anstatt des Regelunterrichts. Das Programm möchte gezielt Schulen aller Schulformen ansprechen und mitunter auch zum Austausch untereinander motivieren. Dass sich das lohnt, das kann man bei aller Verschiedenheit der Schulen und der umgesetzten Projekte als einstimmigen Konsens der Teilnehmerinnen und Teilnehmer heraushören.
Mit diesem Schwung startet nun der zweite Pilotjahrgang und wir sind schon sehr gespannt, welche Effekte „zwei Wochen Kultur“ an den diesjährigen Teilnehmer-Schulen haben wird.

Abschluss der Wassertage mit Kunstwerk an der Salzach

Abschluss der Wassertage mit Kunstwerk an der Salzach

Über 2500 Bilder von Kindern aus ganz Deutschland kamen in der ersten Septemberwoche an die Salzach und bildeten hier am Ufer der Salzach-Schleife bei Laufen ein großes Kunstwerk.
Angereist waren die Bilder mit Pascal Rösler, Gründer und Vorstand des Vereins „Pure Water for Generations e.V.“ und seinem Team, das die Bilder an über 50 Wassertagen in ganz Deutschland, von Hamburg bis Burghausen gesammelt hatte.
Rund 2.700 Schüler und Schülerinnen aus über 50 Schulen wurden während der Wassertage für das Thema Wasser inspiriert und gleichzeitig eingeladen, selbst für die Gewässer, an denen sie leben, aktiv zu werden. Denn vielen Gewässern geht es nicht gut. Jeden Tag schwemmt die Donau 4,2 Tonnen Plastik ins Schwarze Meer und nur 8% der Oberflächengewässer in Deutschland können als „ökologisch intakt“ bezeichnet werden. Die Wassertage haben das Thema Wasser aber nicht nur durch Lernstationen aufgegriffen, sondern auch durch den Film „2764km – eine Reise bis ans Schwarze Meer“, der Patric Rösler bei seiner Stand-up-Paddel-Tour von der Isar bis an Schwarze Meer begleitet. Durch einen Ausflug der Kinder an ein Gewässer der Umgebung wird dieses erfahr- und erlebbar: das Befahren auf einen Stand-Up-Paddle-Board ist immer Teil des Programms der Wassertage. Die NEUMAYER STIFTUNG unterstützt das Projekt in diesem Jahr zum ersten Mal.

Seit seiner Reise 2017 lässt das Thema Wasser und die Vision „Trinkbares Donauwasser bis 2042“ Pascal Rösler nicht mehr los. Aus der Erfahrung seiner Reise heraus gründete er den Verein Pure Water for Generations e.V. und seitdem setzt er sich für die Renaturierung von Flüssen und Bächen sowie den Umweltschutz ein und sensibilisiert für das Thema Wasser.

„In ihren Bildern haben die Kinder zum Ausdruck gebracht, wie sie das Wasser (er)leben und was es für sie bedeutet. Diese Wasserbilder dann wieder ans Wasser für ein temporäres Wasserkunstwerk zurückzubringen ist ein besonderes Highlight.“ so Pascal Rösler. Das Kunstwerk führt Gedanken zum Thema Wasser von Kindern aus ganz Deutschland zusammen und bildete somit den Höhepunkt und einen gelungen Abschluss des Projekts. Die Aufnahmen des Kunstwerks als Postkarte erhalten alle Schüler*innen zur Erinnerung. Videoaufnahmen des Kunstwerks sind auch hier zu sehen.

„Die NEUMAYER STIFTUNG ist davon überzeugt, dass Kinder und Jugendliche in nachhaltiger Nutzung von Umwelt und Wasser zu unterstützen, die positive Einstellung zum Naturschutz bis in das Erwachsenenalter hinein fördert. Wir freuen uns Teil der PURE WATER FOR GENERATIONS Familie zu sein und glauben an die positive Kraft wie Schüler und Schülerinnen hier zu ressourcenschonendem Handeln motiviert werden können“, so Astrid Schimmelpenninck, Vorständin für Projekte.

Kunstoff-Recycling-Mobil eine Woche in Gutach

Kunststoff-Recycling-Mobil eine Woche in Gutach

Eine Woche lang, vom 18. Juli bis zum 22. Juli 2022, war das Kunststoff-Recycling-Mobil der „Save Nature Group“ auf dem Hof der Hasemann-Schule zu Besuch in Gutach. Die Einladung kam vom Verein zur Förderung der Kinder und Jugendlichen in Gutach.

Rund 140 Schul- und Kindergartenkinder haben in dieser Zeit viel über Müll erfahren. Zudem haben sie miterlebt, wie aus Müll Neues entstehen kann. Engagiert sammelten die Kinder dazu Müll oder brachten sogar ihren eigenen Hausmüll mit. Dann wurde kräftig in die Pedale getreten. Das Plastik, das sonst im Müll gelandet wäre, wurde so mit Muskelkraft zu Granulat geschreddert, erhitzt und dann in Form gebracht. Am Ende durften die Kinder die so entstandenen Lineale und Kunststoffklammern in den Händen halten.

Es konnte damit eindrucksvoll gezeigt werden, dass Abfälle keinesfalls Abfälle bleiben müssen, sondern wiederverwertet werden können und sogar auf welche Weise dies geschehen kann. Durch das Mobil lernen Kinder „echtes Recycling kennen“, sagte begeistert Brigitte Haas, Abfallberaterin des Ortenaukreises, dem Schwarzwälder Boten.

Das Projekt wurde von der NEUMAYER STIFTUNG mitfinanziert.