KIFA RUMÄNIEN IM HAUS DER FREUNDSCHAFT, DON BOSCO IN RUMÄNIEN

Die Teilnahme an diesem Projekt fand ich sehr interessant und lehrreich. Es war gut zu erfahren, wie andere Eltern ihre Probleme in Zusammenhang mit der Kindererziehung lösen. Ich konnte an vielen wertvollen Gesprächen in einer sehr angenehmen Atmosphäre teilnehmen. An das viertägige Ferienlager werden wir uns zusammen mit den Kindern lange Zeit sehr dankbar erinnern.

Éva Pop, Pflegemutter

Projektträger:

Asociatia Organizatia Caritas a Diecezei (Diözesancaritas Satu Mare)

In den Kindereinrichtungen der Diözesancaritas Satu Mare werden Kinder aus sozial schwachen rumänischen, ungarischen und Roma-Familien, in teilweise verwahrlosten Verhältnissen aufwachsend, betreut. Die meisten von ihnen leben in heruntergekommenen Wohnvierteln der Stadt Satu Mare, Rumänien. Kinderarmut bedeutet nicht nur die mangelhafte Befriedigung materieller Bedürfnisse, sondern ist ein umfassendes Phänomen, das die gesamte persönliche Entwicklung eines Kindes betrifft und sein weiteres Leben mitbestimmt.

KIFA heißt in Rumänien COFA und ist ein Projekt, das die Folgen von Armut verändern soll. Das in Deutschland erfolgreiche Konzept „KIFA – weiter bilden, ein seit 2008 durch die NEUMAYER STIFTUNG betreutes operatives Projekt, wird vor Ort in Satu Mare etabliert. 

Projektbeschreibung:

Ausgebildete Lehrkräfte achten darauf, dass die Kinder in der rumänischen Einrichtung alle Regeln lernen und verinnerlichen, die ihnen volle Intergration in die Gesellschaft ermöglichen. Angefangen bei der einfachen Hygiene – bis hin zu sozialen Normen. So werden Zukunftsperspektiven geschaffen. Materielle Hilfen und Sachleistungen, die verhindern, dass Kinder vorzeitig den Bildungsweg abbrechen müssen, kommen den Familien zu Gute.

Mit Hilfe von Kursen und gemeinsamen Freizeitangeboten werden die Eltern in die Bildungsarbeit einbezogen und zur Mitarbeit motiviert. Das fördert die Erziehungskompetenz und schafft auch bei den Eltern gesellschaftliche Einblicke, die zu einer neuen Perspektive und verbesserter Integration führen. Sie bekommen Orientierungshilfe zur Stärkung ihrer Erziehungsfähigkeiten und erproben konkrete Möglichkeiten, wie sie ihr Vorbildverhalten gegenüber den Kindern ändern können, um positiven Einfluss auszuüben.

Kinder brauchen gute Vorbilder. Wir stärken frühzeitigen Bildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten für Kinder, unabhängig von ihrer Nationalität und sozialem Hintergrund.

Unser Fokus liegt auf der Einbeziehung der Eltern in die Kinder-, Familien- und Gemeinschaftsbildung, mit dem Ziel, die Erziehungskompetenz zu verbessern und Selbstvertrauen zu stärken.

Mission Statement

Projektziele:

Eltern sollen bei den Alltagsaufgaben unterstützt und in ihrer Selbständigkeit gestärkt werden, um auch langfristig eine positive Einstellung zum Kindergartenbesuch bzw. Schulbesuch ihrer Kinder zu erreichen. Das stärkt die Rolle der Eltern und führt mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem längeren Verbleib der Kinder in öffentlichen Bildungseinrichtungen.

Das Verantwortungsgefühl der Eltern wächst, es verbessert sich die Problemlösungskompetenz in Krankheitsfällen, bei Erziehungsproblemen und hinsichtlich familärer Ressourcen. Nicht zuletzt soll das Interesse an Büchern, Bildung, kulturellen Angeboten wachsen und die Chancengleichheit damit gefördert werden.

Ich habe viele Ideen bekommen, dafür wie ich die Aufmerksamkeit des Kindes mit Märchen und Spielen fördern kann und habe gelernt, mit wenig Geld zu basteln oder Spiele herzustellen. Die mit den Kindern selbst gebastelten Spiele sind oft wertvoller und angemessener als viele teure Spielzeuge aus dem Geschäft.

Éva Pop, Pflegemutter

Projektort:

Satu Mare, Carei / Rumänien

Projektstart:

2015

Zielgruppe(n) des Projekts:

Roma-Familien aus Satu Mare und die lokale Gemeinde des Stadtteils, in dem die Kinder wohnen. (Ausgebildete Eltern haben eine Vorbildwirkung des elterlichen Verhaltens für alle Menschen der lokalen Gemeinden.)

Ziel der Förderung:

Die Durchführung von COFA, als angepasstes KIFA-Konzept in den Partnereinrichtungen in Rumänien, ist das Hauptziel der Förderung. Die Qualifizierung von Mentor*innen, Assistent*innen und pädagogischen Fachkräften im Rahmen der Caritas Academia muss gewährleistet werden. Sie bildet die Grundlage der nachhaltigen und langfristigen Finanzierung durch lokale Einrichtungen, da staatliche Förderung für derartige Projekte nicht existiert.

Art der Förderung:

Die Umsetzung in Rumänien profitiert von den Erfahrungswerten aus der KIFA-Umsetzung in Deutschland und baut auf dem entwickelten KIFA-Konzept auf. Unterstützung der Umsetzungskosten der Elternkurse. Erstellung rumänischsprachiger Materialien für die Elternkursarbeit auf Grundlage der deutschen KIFA-Unterlagen.

Laufzeit der Förderung:

Seit 2015

3 Fragen an … Vanda Reimer, Projektverantwortliche

 

Wofür steht Ihr Projekt?

Unser KIFA-Rumänien-Projekt erzielt die Stärkung der Erziehungs- und Bildungskompetenzen der Eltern sowie ihrer Fähigkeiten, ihre Kinder richtig zu erziehen bzw. den Ausbau eines Beziehungsvernetzungs-Systems unter den Familien innerhalb des Stadtteils.
Diese Eltern-Kompetenzen werden durch die Erhöhung des Wissenstandes (gesunde Ernährung, gewaltfreie Erziehung usw.) und durch die Verbesserung der elterlichen Erziehungsfähigkeiten (konkrete Möglichkeiten finden, um eine effiziente Eltern-Kind Beziehung aufzubauen, indem ihr Verhalten sich selbst gegenüber und gegenüber ihren Kindern positiv geändert wird), durch die Entwicklung der elterlichen Einstellung zu Selbstvertrauen und Vertrauen in ihre Elternrolle, Hören auf die inneren Mutterinstinkte, Vertrauen in das eigene Kind, Bewertung ihrer persönlichen Neigungen und Prädispositionen entwickelt.


Was möchten Sie mit Ihrem Projekt erreichen, welche Ziele verfolgen Sie?

Wir ermutigen die Eltern, etwas in ihrem Verhalten zu verändern, ausgehend von den Informationen, die sie während der Treffen erhalten haben, in ihrem eigenen Rhythmus. Wir begleiten sie, diese Veränderung durch Übungen und eventuell durch die von der Elterngemeinschaft angebotene Unterstützung zu verwirklichen.


Wie erleben Sie die Förderung der NEUMAYER STIFTUNG, wie ist Ihr Verhältnis zur Stiftung, wie würden Sie diese beschreiben?

Wir bekamen ein Modell, das wir in fast allen Kontexten gut adaptieren konnten. Es ist toll, dass wir die KIFA-Rumänien-Materialien von der NEUMAYER STIFTUNG zu unserer Verfügung gestellt bekommen, sie sind sehr hilfreich. Die Projektbegleitung, die Beratung ist sehr wertvoll und wichtig für uns, da wir bei jeglichen Fragen oder Problemen immer gemeinsam eine Lösung finden konnten.

Sowohl die Eltern, wie die Fachleute der Caritas Einrichtungen sind vom KIFA-Rumänien-Konzept überzeugt! Es entstand sowohl unter den Eltern in den KIFA-Rumänien-Gruppen wie auch gegenüber den Fachleuten der Zentren eine vertraute, verständnisvolle, offene Atmosphäre, die die Zusammenarbeit weitgehend erleichterte. Es wurde eine Beziehungsvernetzung-System ausgebaut, auf diese Mütter kann man sich nun verlassen, sie sind zu einer Gemeinschaft geworden, sie fühlen sich als Gemeinschaft. Sie sind bereit auch dafür etwas zu tun.

Es gab viele Gelegenheiten zusammen mit ihren Kindern wertvolle Zeit zu verbringen. Während dieser gemeinsamen Aktivitäten achteten die Mütter auf ihre Kinder. Mütter, die vorher die Verantwortung in der Anwesenheit einer Pädagogin sofort übergaben. Die Mütter wurden gestärkt in ihrer elterlichen Kompetenz, ihr Vertrauen in die Fähigkeit, ihre Kinder richtig zu erziehen, wurde erhöht. Sie wurden ermutigt, etwas an ihrer Verhaltensweise zu ändern anhand der bei Treffen erworbenen Informationen, aber sie wurden nicht gedrängt, die Änderungen wurden in ihrem eigenen Rhythmus durchgeführt. Während der gemeinsamen Treffen mit den Kindern wurden die Mütter unterstützt, sowohl von den Pädagogen wie von den anderen Müttern.

Kontaktdaten des Projektträgers:

Asociatia Organizatia Caritas a Diecezei
P- ţa Libertăţii nr. 20
440014 Satu Mare
Telefon: +40 (0)261 717245
E-Mail: caritas_satumare@yahoo.com
www.caritas-satumare.ro