Hausacher LeseLenz 2024 unter dem Motto „Würde der Freiheit“

Hausacher LeseLenz 2024 unter dem Motto „Würde der Freiheit“

Vom 12. Juli bis zum 17. Juli wurde in der Stadt Hausach, mitten im Schwarzwald, zum 27. Mal die Literatur gefeiert. Motto in diesem Jahr war „die Würde der Freiheit“. Geladen hatten Kurator José Oliver und sein Stellvertreter Robert Renk neben der rumänischen Sprache, den Friedenspreisträger des deutschen Buchhandels Liao Yiwu und viele großartige Autor:innen von der über achtzig jährigen, rumänischen Schriftsellerin Ana Blandiana bis hin zu jungen Student:innen aus der Universität Tübingen, die noch unveröffentlichte Texte vortrugen.

Der LeseLenz setzt mit seinem stetig wachsenden Programm direkt am Menschen an – persönlich, verlässlich, nah – regt er jedes Jahr aufs Neue durch öffentliche Lesungen und Diskussionen den Geist an, setzt Themen, schafft Räume für Dialog und spinnt immer weiter an einem internationalen Netzwerk aus Begegnung und Verständigung.
Er setzt durch den Kinder- und Jugendliteraturpfad den kleinen und großen Spaziergängern in Hausach  noch ein weiteres Jahr eine „Literatur-Brille“ auf, durch welche die Geschichten und Gedichte, die Zeit und das Leben Erich Kästners an den Mauern, Hügeln und Büschen Hausachs sichtbar wird.

Die 27. Ausgabe des Hausacher LeseLenz eröffnete Wolfgang Herrmann, Bürgermeister von Hausach. Er hob die Bedeutung von Würde und Freiheit in der heutigen Zeit hervor und wies darauf hin, dass die Freiheit des einzelen dort endet, wo die des anderen beginnt.
Den Eröffnungsabend gestaltete Ilja Trojanow mit einer Performance, welche eine Lesung aus seinem neuen Roman „Tausend und ein Morgen“ mit der Musik der Waldigeroff-Brüder Konstantin und Alexander verwob. Er las und erzählte die Geschichte seiner Heldin Cya, die aus einer zukünftigen Welt in die Vergangenheit reist, um diese besser zu machen. Sie landet im 18. Jahrhundert bei Piraten in der Karibik oder auch mitten in der russischen Revolution. Höhepunkt des Abends war die von Trompete und Trommel begleitete Einfahrt Ilja Trojanows auf dem aus dem Jahr 1909 stammenden luxuriösen Delaunay -Belleville Auto-Mobil in die Stadthalle Hausachs. Sein Chauffeur war Christof Hofbauer aus München, der Besitzer des Wagens. Christof Hofbauer wusste einiges über die Entwicklung des Automobils zu berichten, ehe Ilja Trojanow den zweiten Teil seiner Lesung von Auto aus bestritt.

Neu in diesem Jahr im Programm: „Schreib mal drüber nach“ Dieser Programmpunkt wurde von Student:innen aus dem SLT (Studio Literatur und Theater) der Universität Tübingen entwickelt und gestaltet. Er lehnt sich an dem an, was sie auch im SLT tun: schreibend nachdenken.
Für den LeseLenz haben sie über das Zitat des rumänischen Autors Alexandru Bulucz nachgeschrieben: „Immer erinnert etwas an etwas. Vielleicht ist das eine endlose Folge, die man aus Verlegenheit Ewigkeit nennt.“ Die dazu entstandene Text, haben die Studierenden vorgetragen und zur Entstehungsgeschichte der Texte gesprochen. Parallel dazu entstand aus Sätzen und Gedanken, welche die LeseLenz Besucher zu diesem Zitat im „Writer`s Corner“ im Vorfeld niedergeschrieben und in eine Box eingeworfen hatten, unter den freiwilligen Händen der regionalen Autorin, Susanne Fritz ein weiterer Text, der alle – selbst die Studierenden – überraschte.

In der Reihe Kinderleicht & Lesejung besuchen Schulklassen Lesungen oder auch Schreibwerkstätten. In diesem Jahr lauschten beispielsweise Zweitklässler:innen Geschichten von Thomas J. Hauck über verlorene Sommersprossen, Gummibären auf Wanderschaft und einer Schnecke auf der Suche nach einem Mitbewohner – und wie da gelauscht wurde, teilweise mit offenen Mündern, konzentriert das Hanuta in der Hand vergessend. In Gutach experimentierten Drittklässler:innen mit Sprache und Kunst. Es wurden Worte und Symbole zum Thema des besuchten Kriegerdenkmals gesucht, gefunden und gezielt im Bild verarbeitet. So entstanden überraschende und berührende Kunstwerke.
Nicht nur in der Reihe Kinderleicht & Lesejung, sondern bei allen Veranstaltungen des Leselenz wurde aufmerksam zugehört, viel gefragt, überdacht, selber gemacht und sich ausgetauscht. Verstehen, Verständnis und Verständigung standen im Mittelpunkt.

 

Die NEUMAYER STIFTUNG unterstützt seit 1998 den Hausacher LeseLenz und insbesonder die Reihe Kinderleicht&Lesejung und freut sich bereits auf den 2. Teil des LeseLenz im Herbst. Im November werden die Stipendien u.a. auch das Amanda Neumayer Stipendium sowie der LeseLenz Preis vergeben, die in den Schulen entstandenen Texte präsentiert sowie natürlich gelesen.
Weitere Informationen zum LeseLenz finden Sie hier. 

SAVE THE DATE: 27. Hausacher LeseLenz Teil I

SAVE THE DATE: 27. Hausacher LeseLenz Teil I

Vom 11. – 17. Juli 2024 lädt das internationale Literaturfestival Hausacher LeseLenz unter der Leitung des Kurators José F.A. Oliver zum 27. Mal  in den Schwarzwald ein. Das Festival steht in diesem Jahr unter dem Titel „Literatur und die Würde der Freiheit“. 

„Unser Programm erfindet sich immer wieder ins Unerwartete. Mitten ins Künftige.“ heißt es zur Einleitung in der Programmbroschüre. Wie erstmalig im Jahr 2023, findet der LeseLenz auch in diesem Jahr wieder zweigeteilt statt. Im Sommer präsentiert er sich mit Lesungen und Gesprächen in ganz Hausach und Workshops in den Schulen der Region. Im Herbst schließt der LeseLenz dann mit der Ernennung der Stipendiat:innen, der Verleihung des LeseLenz Preises und der Veröffentlichung der in den Schulen entstandenen Texten ab. 

In Teil I des LeseLenz erwartet die Gäste im Juli ein buntes Programm. Gleich 58 Programm-Gäste werden erwartet. Unterschiedliche Veranstaltungsorte führen den Besucher durch ganz Hausach. Einen besonderen Blick auf die Stadt und seine Umgebung bietet der erste Kinder- und Jugendliteraturpfad: der Erich Kästner Weg. Gesäumt von Informationen für Kinder und Erwachsene schlängelt er sich durch und um Hausach. Eine Begleit-Broschüre zum Erich Kästner Weg mit Rätsel und Gewinnspiel vervollständigt das Erlebnis.
Im Rahmen von „Kinderleicht&Lesejung“ bringen fünf Autor:innen Sprachspiel und -arbeit mit an die Schulen der Region. 

Die NEUMAYER STIFTUNG unterstützt seit 1998 den Hausacher LeseLenz und erwartet bereits voller Vorfreude den Juli.
Weitere Informationen zum LeseLenz finden Sie hier. 

 

Erster HerbstLeseLenz

Erster HerbstLeseLenz in Hausach

Vom 24. bis zum 25. November 2023 fand im Rahmen des internationalen Literaturfestivals Hausacher LeseLenz der erste HerbstLeseLenz statt. „Damit wird auf die Berufstätigkeit und daraus resultierende fehlende Flexibilität vieler Schriftsteller:innen seit der Corona-Pandemie reagiert”, erklärte der Kurator José A.F. Oliver. Das Programm war vielseitig und schaffte  neue Räume für Sprache, Literatur und Geschichten.

Eröffnung: erster Kinder-und Jugendliteraturpfad

Es wurde in diesen Tagen der wohl erste Kinder- und Jugendliteraturpfad Deutschlands in Hausach eröffnet. Er soll in jedem Jahr einem anderen Kinderbuchautor oder einer anderen Kinderbuchautorin gewidmet werden, dieses Jahr dem Schriftsteller Erich Kästner.

„Es braucht Menschen, die Ideen haben und diese umsetzen“, sagte Bürgermeisterstellvertreter Stefan Armbruster anerkennend zur Eröffnung des Pfads und dankte den Initiatorinnen und Ideengeberinnen Anna Agüera Oliver und Victoria Agüera Oliver de Stahl sowie allen Beteiligten. Mitgewirkt bei der Umsetzung haben  neben vielen Freiwilligen und Unterstützern auch die Kinder und Jugendliche selbst. So fertigte der Kunstleistungskurs des Robert-Gerwig-Gymnasium Wandgemälde für eine Station des Wegs an und die letzte Station des Weges überrascht mit klugen Rezensionen junger Leser und Leserinnen.

„Der Kinder- und Jugendliteraturpfad ist die LeseLenz-Reihe, bei der man nicht zu spät kommen kann“, stellte Kurator José Oliver den Kinder- und Jugendliteraturpfad vor. Der Erich Kästner Weg lädt bis Oktober 2024 dazu ein, den Schriftsteller spazierend und spielend zu entdecken. Über Infotafel in der Landschaft, QR-Codes und Verlinkungen, aber auch interaktive Stationen erfährt der große wie der kleine Spaziergänger Anekdoten, Interessantes und Informatives aus dem Leben Erich Kästners.

Zusätzliches Material für Lehrkräfte zum Download wird derzeit noch erarbeitet. Eine Begleit-Broschüre zum Erich Kästner Weg gibt jedoch schon. Sie dient nicht nur zur Orientierung, sondern enthält auch ein Gewinnspiel. In enger Zusammenarbeit mit dem Erich Kästner Haus für Literatur in Dresden entstand ein weiteres Gewinnspiel.  Genaueres kann auf dem Pfad selbst in Erfahrung gebracht werden.

Verabschiedung der diesjährigen Gastprache Französisch

Gastsprache in diesem Jahr war Französisch. Am HerbstLeseLenz wurde sie mit einer Lesung der zum ersten Mal auf Deutsch erschienen Briefen von Stéphan Mallarmé verabschiedet. Im Sommer hatte der LeseLenz die Französische Sprache mit Übersetzungen von 10 auf Deutsch schreibenden Lyriker:innen begrüßt. Mit dem HerbstLeseLenz ist hier nun also eine Brücke in beide Richtungen geschlagen.

Begrüßung der Stipendiat:innen 2023/2024 und Verleihung des LeseLenzpreises 2023

Am Samstag war es dann soweit: Die Stipendiat:innen des LeseLenz wurden begrüßt und der LeseLenz-Preis vergeben. Die Stipendiat:innen werden als Stadtschreiber:innen zwischen Oktober 2023 und Mai 2024 jeweils zu verschiedenen Zeitpunkten in Hausach arbeiten.

Das Amanda Neumayer-Stipendium ging in diesem Jahr an Ibrahima Ndiaye, bekannt als Ibou. Er ist 1987, seiner Leidenschaft für die deutsche Sprache folgend, vom Senegal nach Deutschland gekommen und entdeckte im Saarland auch die Dialekte für sich. Er versteht es einzigartig, sein Publikum mit einer Mischung aus traditioneller Erzählkunst, Witz, Pantomime, Musik, Tanz und Gesang zu begeistern. „Du kannst fesseln, beherrscht die leisen Töne und auch lehrreiche Fabeln“, begrüßte ihn Laudatorin Ulrike Wörner.

Das Stipendium für Lyrik und Prosa erhielt Markus Köhle. Er studierte in Innsbruck und Rom Germanistik und Romanistik und „ist Sprachinstallateur, Literaturzeitschriftenaktivist und Poetry Slam Papa Österreichs“. Seit 2001 ist er literarisch, literaturkritisch, literaturwissenschaftlich und auch als Literaturveranstalter aktiv. Der „Tausendsassa“, wie Laudator Robert Renk ihn bezeichnete, beherrscht Sprachwitz wie kein Zweiter.

Simone Scharbert erhielt das Gisela-Scherer-Stipendium des Fördervereins des LeseLenz. „Wenn Harmonie einen weiteren Namen hat, dann lautet dieser Simone Scharbert“, begrüßte  José F. A. Oliver die Autorin in Hausach.

Den LeseLenz-Preis der Thumm Stiftung und damit die Poetik-Dozentur „kinderleicht & lesejung“ an der PH Ludwigsburg erhielt Michael Stavarič.

Weitere in Informationen zu den Stipendiat:innen und dem Preisträger finden Sie hier.

Die Rezensionen junger Leser:innen der Werke von Erich Kästner finden Sie auf dem Erich Kästner Weg und hier unter den folgenden Links: „Pünktchen und Anton“, „Fabian“ und „Die Konferenz der Tiere“.

Die NEUMAYER STIFTUNG unterstützt seit 1998 den Hauacher LeseLenz und gratuliert herzlich allen diesjährigen Stipendiat:innen sowie dem Preisträger. Weitere Informationen zum LeseLenz finden Sie hier.

Amanda-Neumayer-Stipendiatin aus dem LeseLenz Jahr 2022/2023 berichtet

Amanda-Neumayer-Stipendiatin aus dem LeseLenz Jahr 2022/2023 berichtet

Die Zeit als Amanda-Neumayer-Stipendiatin neigt sich für Noemi Schneider dem Ende zu. Von Januar bis April 2023 war sie im Rahmen ihres Stipendiums als Stadtschreiberin in Hausach, schrieb, sprach und las. Darüberhinaus war sie im Sommer aktiv in Schulen rund um die Stadt unterwegs.

Das Amanda-Neumayer-Stipendium für junge Literatur 2022/2023 wurde Noemi Schneider 2022 im Rahmen des renommierten Literaturfestivals „Hausacher LeseLenz“ verliehen. Ihre Literatur lässt sich in keine Schublade stecken, denn ihre Bücher werden nicht nur gern im Unterricht behandelt, sondern bilden ein Vergnügen für Leser*innen aller Altersgruppen.

„Der Generationenkonflikt, der Tod und das pralle Leben finden zwischen klugen Dialogen und dem Handlungsverlauf ihren Platz. Junge Literatur at it‘s best“, konstatierte die Jury 2022. Nun blickt sie zurück und gibt Einblick in ihre Zeit als Hausacher-Standschreiberin und Amanda-Neumayer-Stipendiatin:

„Während meiner Zeit in Hausach, Ende Januar bis Anfang April 2023, erschien mein Bilderbuch ‚Ludwig und das Nashorn‘ mit Illustrationen des Berliner Duos Golden Cosmos, das mich das ganze Jahr hindurch begleitet hat und mit dem ich im Juli zum Hausacher LeseLenz zurückkehren durfte um im Rahmen von ‚kinderleicht & lesejung‘ an Schulen in der Umgebung zu lesen. Die Schulveranstaltungen waren allesamt eine berührende Erfahrung für mich, aber die Lesung am SBBZ Gengenbach ist mir ganz besonders in Erinnerung geblieben.

Nach der Lesung haben wir, die Kinder, der Lehrer Arne Nikusch und ich, uns nämlich alle ‚Nashörner‘ aufgesetzt und auf dem Pausenhof Fotos gemacht – das Foto von uns allen ist auch auf der Website des Verlags NordSüd veröffentlicht worden und wurde sogar prämiert.

Es freut mich riesig, dass das ‚Nashorn‘ so gut ankommt. In Deutschland hat es schon einige Preise und Auszeichnungen erhalten und es wird, soviel steht schon jetzt fest, auch um die Welt reisen. Seit September ist es in englischer Sprache erhältlich und in den kommenden Monaten wird es auch auf spanisch, italienisch, türkisch, chinesisch und koreanisch erscheinen.

Im Juli hatte ich noch ein zweites Bilderbuch im Gepäck. Mit ‚Der Junge, der Ball und die Mauer‘ war ich in der Stadthalle. In diesem Bilderbuch mit Illustrationen der Kölner Künstlerin Katrin Stangl geht es um Mauern und wie wir sie überwinden können. Ich habe den Text zu dem Buch, das im vergangenen Jahr im Hanser Verlag erschienen ist, vor vielen Jahren in Israel verfasst – ich glaube, dass das Buch gerade jetzt, wichtiger denn je ist.

 An meine Hausacher-Zeit in der Wohnung mit Blick auf die Burg Husen, denke ich sehr gerne zurück – ich habe viel ‚geschafft‘: Viel geschrieben und an Projekten weitergearbeitet, viel gelesen und lange Spaziergänge durch den Schwarzwald unternommen. Die Arbeit an der wöchentlichen Kolumne für das ‚Offenburger Tageblatt‘ hat mir große Freude gemacht und natürlich die Gespräche mit den Hausacherinnen und Hausachern. Als Besucherin werde ich spätestens im neuen Jahr zurückkehren.“

Die NEUMAYER STIFTUNG gratuliert Noemi Schneider zu allen Preisen, mit welchen das Bilderbuch Ludwig und das Nashorn ausgezeichnet wurde und wünscht ihr weiterhin viel Erfolg.

Die neuen Stipendiat*innen und Hausacher Stadtschreiber*innen 2023/2024 werden während des „HerbstLenz“ am 24. und 25. November 2023 in Hausach begrüßt werden. Zum Programm geht es hier.

Die NEUMAYER STIFTUNG fördert den LeseLenz seit seinen Anfängen. Neben drei „Stadtschreiber*innen“-Stipendien, zu denen auch das Amanda-Neumayer-Stipendium zählt, ist die Veranstaltungsreihe „kinderleicht & lesejung“ ein wichtiger Teil des Literaturfestivals. Sie animiert jedes Jahr über 2.000 Schüler*innen aus der Region zur Teilnahme am Hausacher LeseLenz. Weitere Informationen zum LeseLenz erhalten Sie hier.

Deutsche UNESCO-Kommission übernimmt Schirmherrschaft für das Internationale Musethica Kammermusikfestival

Deutsche UNESCO-Kommission übernimmt Schirmherrschaft für das Internationale Musethica Kammermusikfestival

 

Die Deutsche UNESCO-Kommission übernimmt die Schirmherrschaft für das Internationale Musethica Kammermusikfestival vom 01.09. – 10.09.2023 in Berlin. Damit trägt die Deutsche UNESCO-Kommission bereits zum dritten Mal, nach 2020 und 2021, die Schirmherrschaft für den deutschen Zweig von Musethica.

„Kultur ist für alle da! Das Festival trägt dazu bei, dass klassische Musik jenseits von Opern- und Konzerthäusern die Gesellschaft erreicht. Es bringt junge, kreative Musikerinnen und Musiker aus aller Welt zusammen. Musethica sorgt für Begegnung und Dialog über Grenzen hinweg.“ ­ – so Roman Luckscheiter, Generalsekretär der Deutschen UNESCO-Kommission zur Wahl der Kommission.

Die Deutsche UNESCO-Kommission verleiht Vorhaben diese Ehrung, die relevante Beiträge zur Erreichung der Ziele und Werte der UNESCO in Bildung, Kultur, Wissenschaft und/oder Kommunikation leisten. Schirmherrschaften werden für nur wenige Vorhaben pro Jahr ausgesprochen. Neben den drei Ehrungen in Deutschland, hat Musethica diese bereits auch durch die UNESCO-Nationalkommission in Spanien erhalten.

Musethica ist eine Ausbildungsmethode, die ausgewählten jungen Musiker*innen die Möglichkeit bietet, eine große Anzahl von Konzerten zu spielen. Im Rahmen von einwöchigen Sessions geben Tutor*innen und Studierende weltweit führender Musikhochschulen und Akademien gemeinsam Konzerte.

Die Initiative Musethica unterstützt junge Musiktalente darin Botschafter*innen zwischen der klassischen Musikwelt und der Realität, in der es keine bis wenig Livemusik gibt, zu werden. Sie geben Konzerte in sozialen Einrichtungen und begeistern Menschen für klassische Musik, die nicht zum typischen Publikum gehören – zum Beispiel in Hospizen, Krankenhäusern, Kindertagesstätten oder Gefängnissen. Musethica ist in zwölf Ländern aktiv.

„Ich sehe unsere Auftritte nicht als Entertainment, sondern als Antwort auf das humanistische Bedürfnis aller, Musik live zu erfahren. Wir missionieren nicht, sondern wir musizieren! Und wir sind stolz darauf, dass die UNESCO uns bei unserer Arbeit für eine gesunde Gesellschaft unterstützt!”- so Avri Levitan, künstlerischer Leiter von Musethica zur Ehrung der UNESCO Kommission.

Isabel Aguirre, Geschäftsführerin von Musethica Deutschland fügt hinzu: „Die ersten zehn Jahre Musethica haben gezeigt, wie groß der Bedarf an erlebbarer Musik in der Gesellschaft ist: Viele Einrichtungen wollen, dass wir wiederkommen. Es gibt ein großes Publikum auf dieser Erde für klassische Musik, das nur anders angesprochen werden muss. Und vielleicht liegen wir da mit unserem Ansatz richtig. Zumindest bestätigt uns die Deutsche UNESCO-Kommission, dass wir auf dem richtigen Weg sind.”

 

 

Die NEUMAYER STIFTUNG fördert Musethica bereits seit seinen Anfängen 2020 und gratuliert ganz herzlich zu dieser Auszeichnung.

Mehr Informationen zum Projekt Musethica finden Sie hier

Hausacher LeseLenz lässt Besucher und Besucherinnen sprachvoll zurück

Hausacher LeseLenz lässt Besucher und Besucherinnen sprachvoll zurück

Am 19. Juli ist der erste Teil des Literaturfestival Hausacher LeseLenz zu Ende gegangen. Es war, wie Bürgermeister Wolfgang Hermann bereits in seiner Eröffnungsrede ankündigte, eine Zeit der Worte und der Freunde.
Vom 06. Juli bis zum 19. Juli wurde die Literatur mit und in Hausach gefeiert. Über 40 Autor*innen waren auf Einladung des Kurator José F.A. Oliver und seines Teams angereist, um aus ihren Texten zu lesen und über die Literatur, aber auch die Welt zu sprechen. Besucher*innen, Verleger*innen und Autor*innen traf sich auf den Straßen und in den Cafés, überall war der Sound von Literatur zu hören.

Lesungen und Gespräche haben Besucher*innen wieder durch ganz Hausach geführt – von der Stadthalle über die Mediathek bis hin zur Musikschule. Die Straßen waren gesäumt mit Gedichten, im Eiscafé gab es neben dem LeseLenz Eisbecher auch Bücher zu erstehen, in der Schaufenstergalerie konnte und kann noch bis Ende August 2023 die Foto-Lyrik-Ausstellung des Writer-in-Exile Programms des PEN Zentrum Deutschlands „Weil ich beschlossen habe, mich nie bezwingen zu lassen“ angesehen werden und auf dem Marktplatz parkte das Erich Kästner Mobil, an dem Groß und Klein in großen und kleinen Kästen interessante Informationen zum berühmten Schriftsteller fanden.

Zu Gast waren in diesem Jahr die tschechische und die österreichische Literatur. Sprache und ihre Vielfalt standen im Fokus – eine besondere Ehrung erhielt die französische Sprache.
10 auf Deutsch schreibende Autor*innen, welche in mehr als einer Kultur zu Hause sind und deren Lyrik die Gemeinsamkeit eines mehrsprachigen Schreibens als Grundsubstanz teilt, brachten einen großen Stimmenstrauß an Gedichten dar, der sich über zwei Tage verteilte und auch in seiner französischen Übersetzung vorgetragen wurde. Für eine besondere Klangbrücke zwischen den Gedichten sorgte der französische Musiker Ulysse Mars, ein ganz besonderer Vertreter der französischen Tradition des Textlieds, des Chason à texte. Zusammengefasst finden sich diese Gedichte auch in der Anthologie „10×10 Anthologie de la poésie allemande contemporaine“. Diese Anthologie ist ein Geschenk an alle französischen Leser*innen, das bei der Eröffnung des LeseLenz vorgestellt wurde. Es beinhaltet 10 auf Deutsch schreibende Autor*innen mit 10 Gedichten in einem Band.

Ein inspirierendes Gespräch zwischen Musik und Literatur entstand ebenfalls im Format „LeseLenz trifft Gospel“, mit welchem die Chöre des Robert-Gerwig-Gymnasium und Autorin Romina Nikolić den Sonntagabend abrundeten. Ernste Töne erklangen am Samstag in der Musikschule, in der mit Volha Hapeyeva  und einem Überraschungsgast aus Afghanistan gleich zwei Stipendiat*innen aus dem Writers-in-Exile-Programm des PEN zu Wort kamen.

Doch auch hinter den Türen in den Schulen wurde gedichtet, phantasiert und geschrieben. In der Reihe Kinderleicht&Lesejung machten sich gleich sechs Autor*innen auf den Weg in die umliegenden Schulen, um Schüler*innen zu treffen und gemeinsam zu schreiben. Die Ergebnisse werden im zweiten Teil des LeseLenz, vom 06. bis 08. Oktober vorgestellt.

 

Die NEUMAYER STIFTUNG unterstützt und begleitet den LeseLenz seit den ersten Jahren mit großem Interesse und ist erstmals sehr gespannt auf einen zweiten Teil des Hausacher LeseLenz, an dem auch das Amanda-Neumayer-Stipendium für junge Literatur verliehen wird.
Weiter Informationen zur LeseLenz-Förderung finden Sie hier

(c) NEUMAYER STIFTUNG_LeseLenz2023