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Erster HerbstLeseLenz in Hausach

Vom 24. bis zum 25. November 2023 fand im Rahmen des internationalen Literaturfestivals Hausacher LeseLenz der erste HerbstLeseLenz statt. „Damit wird auf die Berufstätigkeit und daraus resultierende fehlende Flexibilität vieler Schriftsteller:innen seit der Corona-Pandemie reagiert”, erklärte der Kurator José A.F. Oliver. Das Programm war vielseitig und schaffte  neue Räume für Sprache, Literatur und Geschichten.

Eröffnung: erster Kinder-und Jugendliteraturpfad

Es wurde in diesen Tagen der wohl erste Kinder- und Jugendliteraturpfad Deutschlands in Hausach eröffnet. Er soll in jedem Jahr einem anderen Kinderbuchautor oder einer anderen Kinderbuchautorin gewidmet werden, dieses Jahr dem Schriftsteller Erich Kästner.

„Es braucht Menschen, die Ideen haben und diese umsetzen“, sagte Bürgermeisterstellvertreter Stefan Armbruster anerkennend zur Eröffnung des Pfads und dankte den Initiatorinnen und Ideengeberinnen Anna Agüera Oliver und Victoria Agüera Oliver de Stahl sowie allen Beteiligten. Mitgewirkt bei der Umsetzung haben  neben vielen Freiwilligen und Unterstützern auch die Kinder und Jugendliche selbst. So fertigte der Kunstleistungskurs des Robert-Gerwig-Gymnasium Wandgemälde für eine Station des Wegs an und die letzte Station des Weges überrascht mit klugen Rezensionen junger Leser und Leserinnen.

„Der Kinder- und Jugendliteraturpfad ist die LeseLenz-Reihe, bei der man nicht zu spät kommen kann“, stellte Kurator José Oliver den Kinder- und Jugendliteraturpfad vor. Der Erich Kästner Weg lädt bis Oktober 2024 dazu ein, den Schriftsteller spazierend und spielend zu entdecken. Über Infotafel in der Landschaft, QR-Codes und Verlinkungen, aber auch interaktive Stationen erfährt der große wie der kleine Spaziergänger Anekdoten, Interessantes und Informatives aus dem Leben Erich Kästners.

Zusätzliches Material für Lehrkräfte zum Download wird derzeit noch erarbeitet. Eine Begleit-Broschüre zum Erich Kästner Weg gibt jedoch schon. Sie dient nicht nur zur Orientierung, sondern enthält auch ein Gewinnspiel. In enger Zusammenarbeit mit dem Erich Kästner Haus für Literatur in Dresden entstand ein weiteres Gewinnspiel.  Genaueres kann auf dem Pfad selbst in Erfahrung gebracht werden.

Verabschiedung der diesjährigen Gastprache Französisch

Gastsprache in diesem Jahr war Französisch. Am HerbstLeseLenz wurde sie mit einer Lesung der zum ersten Mal auf Deutsch erschienen Briefen von Stéphan Mallarmé verabschiedet. Im Sommer hatte der LeseLenz die Französische Sprache mit Übersetzungen von 10 auf Deutsch schreibenden Lyriker:innen begrüßt. Mit dem HerbstLeseLenz ist hier nun also eine Brücke in beide Richtungen geschlagen.

Begrüßung der Stipendiat:innen 2023/2024 und Verleihung des LeseLenzpreises 2023

Am Samstag war es dann soweit: Die Stipendiat:innen des LeseLenz wurden begrüßt und der LeseLenz-Preis vergeben. Die Stipendiat:innen werden als Stadtschreiber:innen zwischen Oktober 2023 und Mai 2024 jeweils zu verschiedenen Zeitpunkten in Hausach arbeiten.

Das Amanda Neumayer-Stipendium ging in diesem Jahr an Ibrahima Ndiaye, bekannt als Ibou. Er ist 1987, seiner Leidenschaft für die deutsche Sprache folgend, vom Senegal nach Deutschland gekommen und entdeckte im Saarland auch die Dialekte für sich. Er versteht es einzigartig, sein Publikum mit einer Mischung aus traditioneller Erzählkunst, Witz, Pantomime, Musik, Tanz und Gesang zu begeistern. „Du kannst fesseln, beherrscht die leisen Töne und auch lehrreiche Fabeln“, begrüßte ihn Laudatorin Ulrike Wörner.

Das Stipendium für Lyrik und Prosa erhielt Markus Köhle. Er studierte in Innsbruck und Rom Germanistik und Romanistik und „ist Sprachinstallateur, Literaturzeitschriftenaktivist und Poetry Slam Papa Österreichs“. Seit 2001 ist er literarisch, literaturkritisch, literaturwissenschaftlich und auch als Literaturveranstalter aktiv. Der „Tausendsassa“, wie Laudator Robert Renk ihn bezeichnete, beherrscht Sprachwitz wie kein Zweiter.

Simone Scharbert erhielt das Gisela-Scherer-Stipendium des Fördervereins des LeseLenz. „Wenn Harmonie einen weiteren Namen hat, dann lautet dieser Simone Scharbert“, begrüßte  José F. A. Oliver die Autorin in Hausach.

Den LeseLenz-Preis der Thumm Stiftung und damit die Poetik-Dozentur „kinderleicht & lesejung“ an der PH Ludwigsburg erhielt Michael Stavarič.

Weitere in Informationen zu den Stipendiat:innen und dem Preisträger finden Sie hier.

Die Rezensionen junger Leser:innen der Werke von Erich Kästner finden Sie auf dem Erich Kästner Weg und hier unter den folgenden Links: „Pünktchen und Anton“, „Fabian“ und „Die Konferenz der Tiere“.

Die NEUMAYER STIFTUNG unterstützt seit 1998 den Hauacher LeseLenz und gratuliert herzlich allen diesjährigen Stipendiat:innen sowie dem Preisträger. Weitere Informationen zum LeseLenz finden Sie hier.